SPÖ-Abgeordneter Omar Al-Rawi gewinnt Klage gegen „Krone“

Wien (OTS) – Der SPÖ-Landtagsabgeordnete und Gemeinderat, Omar Al-Rawi, hat die Klage gegen die Krone Multimedia GmbH & Co KG sowie deren Chefredakteur, Richard Schmitt, zu dem am 25.6.2017 erschienenen Artikel „Kopftuch: Bei Kindern Alltag. Islamkindergärten in Liesing – Leser spielte der ‚Krone‘ aktuelle Bilder zu“ gewonnen. Das Handelsgericht Wien hat im Hauptverfahren entschieden, dass die „Krone“ ihre Behauptungen unterlassen und widerrufen muss. ***

In einem Bericht vom 25.6.2017 hatte die „Krone“ sowohl in der Printausgabe wie auch auf deren Onlineportal „krone.at“ Lichtbilder von Kindern mit Kopftüchern veröffentlicht, die angeblich in einem islamischen Kindergarten in Wien-Liesing aufgenommen wurden. Zudem wurde dem Wiener SPÖ-Landtagsabgeordneten und Gemeinderat, Omar Al-Rawi, unterstellt, er negiere Fakten, verteidige und unterstütze den radikalen Islam und stelle sich auf die Seite radikaler Islamisten, die kleine Mädchen unter das Kopftuch zwingen und noch mehr von ihrer radikalen und gefährlichen Religionsauslegung in Österreich verbreiten wollen.

Die Bilder, die laut Angaben des Autors von einem „Krone“-Leser gemacht worden sein sollen, stammen in Wahrheit von der Website des Islamischen Zentrums. Diese wurden im Rahmen einer Sommerfeier aufgenommen und sind in der Fotogalerie des Islamischen Zentrums frei zugänglich. Al-Rawi, der im Zuge der Berichterstattung üblen Diffamierungen ausgesetzt war, ist empört und unterstreicht: „Auf der Website sind auch zahlreiche andere Fotos zu sehen, die Mädchen ohne Kopftuch zeigen. Wenn man sich die anderen Bilder der Feier ansieht, erkennt man, dass die Mädchen zum Teil mit Sternen, Wolken und Regenbögen im Gesicht geschminkt sind. Man sieht sie beim Seilziehen, Sackhüpfen und Spielen – viele davon ohne Kopftuch.“ Al-Rawi weiter:
„Es zeigt, wie heute Hetze betrieben wird: mit Fake News und ohne Recherche.“

Falsche Kindergartenfotos wurden „Krone“ von Sprecher des Integrationsministeriums zugespielt =

Im Zuge der Verhandlungen hatte der „krone.at“-Chefredakteur behauptet, die Fotos von einem Sprecher des Integrationsministeriums erhalten zu haben. Deshalb sei es nicht notwendig gewesen, deren Echtheit zu prüfen. Al-Rawi dazu: „Ein äußerst bedenklicher Umstand, wenn man weiß, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz zu der Zeit Integrationsminister war. Nach Erscheinen des Artikels schrieb dieser damals auf Facebook, er werde mit diesen Zuständen aufräumen. Eine Selbstinszenierung, die offenbar von langer Hand geplant war.“

„Krone“ muss Vorwürfe gegenüber Al-Rawi widerrufen =

Der SPÖ-Abgeordnete begehrte mit seiner Klage die Unterlassung und den Widerruf der Behauptungen – samt Urteilsveröffentlichung. Mit Erfolg: Das Handelsgericht Wien bestätigte die von Omar Al-Rawi erhobenen Vorwürfe der Hetze und falschen Beweisbilder.

Dazu Omar Al-Rawi: „Weder unterstütze, noch verteidige ich den radikalen Islam. Die in Rede stehenden Fotos sind weder in einem islamischen Kindergarten im 23. Bezirk aufgenommen worden, noch in sonst einem anderen Wiener Kindergarten. Vielmehr wurden sie im Rahmen einer Veranstaltung des Abschlussfestes des Islamischen Zentrums im Sommer 2016 aufgenommen, was für die Kronenzeitung leicht zu recherchieren gewesen wäre.“

Al-Rawi abschließend: „Als Sozialdemokrat stehe ich für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit, für Chancen- und Religionsfreiheit. Ich bin gegen jede Form von Hetze, Diskriminierung und Rassismus, insbesondere auch gegen die Verhetzung von Muslimen. Ich kämpfe seit jeher für jene, die unsere Unterstützung brauchen, für Fairness und soziale Gerechtigkeit, und ich werde auch in Zukunft Brücken bauen und den Dialog zwischen allen Ethnien, Religionen und Kulturen suchen. Denn Wien ist die Stadt der Menschenrechte und des friedlichen Miteinanders. Dies gilt es auch künftig zu bewahren, denn hier haben Extremismus und Gewalt keinen Platz.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. SPÖ Wien Rathausklub

KlubKroneSPÖUrteilWien
Comments (0)
Add Comment