Industrie: BAG-Novelle stellt Weichen in Richtung Lehre der Zukunft

Wien (OTS) – „Die regelmäßige Aktualisierung der Lehrberufe entlang der Anforderungen der Wirtschaft ist angesichts der rasanten technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ein Gebot der Stunde“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, am heutigen Mittwoch zu den von Bundesministerin Margarete Schramböck vorgelegten Neuerungen zur Lehrlingsausbildung. Die Selbstverpflichtung des Ministeriums zu Lehrberufsanalysen im Zeitabstand von längstens fünf Jahren sei ein richtiger und wichtiger Schritt. „Es muss in weiterer Folge gewährleistet sein, dass die Erkenntnisse aus diesen Analysen von den betrauten Gremien dann auch rasch in konkrete Berufsbilder umgesetzt werden“, so Neumayer. Positiv sehe die Industrie zudem die Schaffung weiterer neuer Lehrberufe. Dabei gehe es nicht nur darum, aktuelle Trends aus der Wirtschaft aufzugreifen, sondern auch neue Zielgruppen – insbesondere Mädchen und Frauen – für die Lehre zu gewinnen. „Angesichts des Fachkräftebedarfs in der Industrie ist das eine wichtige Zielsetzung. Die stärkere Verzahnung der überbetrieblichen mit der betrieblichen Lehre trage darüber hinaus einer langjährigen Empfehlung der Industrie Rechnung. Mit der Unterzeichnung der Charta „Wir geben Zukunft“ bestätige die IV die Bereitschaft der Industrie klar, diesen Weg maßgeblich zu unterstützen.

Stolpersteine für Aufwertung der Lehre aus dem Weg räumen

Mit den aktuellen Reformen seien aber nicht alle Stolpersteine für eine Aufwertung der Lehre aus dem Weg geräumt. „Solange wir in der 9. Schulstufe nicht eine strukturierte und qualitätsvolle Eingangsphase in der Lehrausbildung geschaffen haben, werden wir viele für die Lehre geeignete Jugendliche auf dem Weg verlieren“, erklärte Neumayer. Die oftmals hoch engagierte Arbeit an den polytechnischen Schulen werde hochgeschätzt, jedoch handle es sich strukturell um eine Reparaturmaßnahme für Mängel in der Grundbildung. „Deswegen besucht auch nur rund ein Drittel der zukünftigen Lehrlinge zuvor diesen Schultyp, während die anderen das letzte Pflichtschuljahr in anderen Schultypen mehr oder weniger ‚absitzen‘. Ein qualitätsvoller Einstieg in die Lehre müsste anders aussehen“, verweist er auf die bestehenden Vorschläge der Industrie zur 9. Schulstufe. Dafür bedürfe es aber einer Gesamtreform durch eine gemeinsame Kraftanstrengung der Regierung, insbesondere der beiden zuständigen Ministerien, hielt der IV-Generalsekretär abschließend fest.

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