Wien (OTS) – Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) zeigt sich bestürzt über die aktuellen Zahlen zur sozialen Durchmischung an Österreichs Hochschulen. Diese gehen aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Bundesminister Faßmann hervor. Demnach schaffen es Personen aus einem „bildungsnahen Elternhaus“ (Vater mit Matura) 2,6-mal häufiger an eine Hochschule. Dies gilt vor allem für medizinische Universitäten.
„Wir fühlen uns durch diese Zahlen in unseren jahrelangen Warnungen und Forderungen erneut bestätigt“, stellt Johanna Zechmeister vom Vorsitzteam der ÖH-Bundesvertretung fest. „Es kann im Jahr 2019 nicht sein, dass Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Durchmischung nach wie vor nicht an der Tagesordnung der Hochschulen stehen. Die Leistungsvereinbarungen geben diesbezüglich nichts her, nach wie vor müssen wir sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene daran erinnern“, so Zechmeister weiter. Der Ausbau von Zugangsbeschränkungen, die drohende Einführung neuer Studienbeiträge und das Ausbleiben des Erlasses des Studienbeitrags für erwerbstätige Studierende sind Faktoren, die zu einer Verschlechterung dieser Situation beitragen. „Derzeit läuft alles darauf hinaus, dass sich die soziale Durchmischung weiterhin verschlechtern wird“, befürchtet Zechmeister.
Die ÖH fordert die Regierung und die Hochschulen dazu auf, Maßnahmen zu setzen, die eine nachhaltige Förderung Studierender darstellen, die nicht aus einem bildungsnahen Elternhaus stammen. Dazu braucht es neben geeigneten Maßnahmen dringend ein laufendes Monitoring der Maßnahmen sowie Sanktionen bei Verfehlungen der Ziele. „Es ist an der Zeit, dass die Regierung unsere Warnungen ernst nimmt. Wir wollen jedenfalls nicht tatenlos danebenstehen, während unsere Hochschulen zu Eliteschmieden verkommen“, so Zechmeister abschließend.
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