Verhandlungen KV Privatforste

Wien (OTS) – Trotz intensiver Verhandlungen konnte für das Jahr 2019 leider keine Einigung über die Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne mit der Gewerkschaft PRO-GE erzielt werden. Das letztgültige Angebot der Arbeitgeberseite von 2,4 Prozent, also eine Erhöhung um 0,4 Prozent über dem Verbraucherpreisindex, wurde von PRO-GE nicht angenommen. Das Angebot ist in der Größenordnung des Abschlusses des vergangenen Jahres und war nur im Bewusstsein der sozialpartnerschaftlichen Wertschätzung in der Branche möglich.

Die aktuell schwierigen Verhandlungen der KV Privatforste und die Reaktionen, Aussagen und Maßnahmen der Gewerkschaft PRO-GE zeigen, dass auf Seiten der Gewerkschaft das Sensorium für eine sachliche und wertschätzende Sozialpartnerschaft verloren gegangen ist. „Den Vorwurf der Gesprächsverweigerung von PRO-GE an den Arbeitgeberverband der Land- und Forstwirtschaft (AGV) weisen wir klar und deutlich zurück. Der AGV war zu jeder Zeit zu Gesprächen bereit und hat dies, im Sinne eines partnerschaftlichen Umgangs und einer konstruktiven Verhandlungsbasis, auch immer wieder bekundet“, so Johannes Thurn-Valsassina, Präsident der Obmännerkonferenz der Arbeitgeberverbände der Land- und Forstwirtschaft in Österreich.

Die Obmännerkonferenz der Arbeitgeberverbände der Land- und Forstwirtschaft in Österreich und die einzelnen Landesverbände stehen geschlossen hinter dem Angebot von 2,4 Prozent. Dies ist in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Branche ein überaus gutes Angebot. Für einen Kompromiss in der Sozialpartnerschaft muss auch die aktuelle wirtschaftliche Situation der Branche berücksichtig werden. Bei den diesjährigen Verhandlungen wurde dies von PRO-GE leider vollkommen vernachlässigt. Es ist bedauerlich, dass kein Abschluss erreicht werden konnte. Die betroffenen Betriebe haben auf Empfehlung der Arbeitgeberverbände im Interesse ihrer Mitglieder die Löhne jedoch freiwillig um 2,4 Prozent erhöht.

Die österreichische Forstwirtschaft steht aktuell vor einer der größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte. Die Trockenheit und der damit einhergehende Borkenkäferbefall im Nordosten des Landes, die Windwürfe im Süden und die enormen Schneemengen zu Beginn dieses Jahres führen in Österreich und im benachbarten Ausland zu einer Schadholzmenge in der Größenordnung von 70 bis 80 Millionen Festmeter. Die Folge davon war ein Preisverfall am Holzmarkt von bis zu 30 Prozent und führte zu einem massiven Substanzverlust der österreichischen Forstwirtschaft. Der Mehraufwand für Käferbekämpfung und Schadholzaufarbeitung, die Übersättigung des Marktes, die sinkenden Holzpreise und die Kosten für die Wiederaufforstung machen das wirtschaftliche Überleben für die betroffenen Betriebe schwer.

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