Vösendorf (OTS) – Mit dem schönen Wetter scheint bei einigen Menschen auch die Verantwortungslosigkeit Einzug zu halten. Anders ist es nicht zu erklären, dass innerhalb von nur wenigen Tagen insgesamt fünf Tiere rücksichtslos ausgesetzt wurden. Wie bereits bekannt, wurde Kaninchen „Niki“ am Osterwochenende wie Müll entsorgt, konnte aber gerettet werden und erholt sich im Wiener Tierschutzverein (WTV) in Vösendorf. Am Donnerstag gesellten sich nun gleich vier ungewollte Haustiere dazu.
In den frühen Morgenstunden entdeckten Mitarbeiter einer Rauchfangkehrerfirma bei Dienstantritt im Innenhof eines Wohnhauses im zehnten Wiener Gemeindebezirk (Favoriten), wo auch die Firma ihren Sitz hat, einen abgestellten Käfig mit zwei Wellensittichen. Am Käfig angebracht war ein Schild auf dem zu lesen stand: „Zu verschenken“. Die Rauchfangkehrer nahmen sich umgehend der Ziervögel an und brachten sie ins Warme, zumal sich der Käfig sehr kalt anfühlte und sie nicht riskieren wollten, dass die Tiere Schaden nehmen. Anschließend wurden sie in den Wiener Tierschutzverein gebracht.
Die beiden Wellensittich-Männchen, die nun „Timon“ und „Pumba“ heißen, wurden untersucht und weisen zum Glück keine Beschwerden auf. Sie sind nun in einer großen Voliere im WTV-Kleintierhaus untergebracht und dürften sich vom Stress erholen.
Großes Glück hatten auch „John“ und „Snow“. Die beiden weißen Farbmäuse wurden kurz vor Mittag auf dem Parkplatz der Obi-Filiale in Vösendorf (Bezirk Mödling, Niederösterreich) von einer Passantin entdeckt. Sie wurden dort in einem Pappkarton ausgesetzt. Der WTV liegt von dort nur einen Steinwurf entfernt und so brachte die Dame die Nager rasch dorthin. Die beiden Mausmänner wurden ebenfalls tierärztlich untersucht und scheinen gesund und munter zu sein. Auch sie bekommen nun ein ruhiges Plätzchen im WTV-Kleintierhaus.
„Es ist wirklich traurig, dass man es immer wieder gebetsmühlenartig wiederholen muss: Ein Haustier ist, so wie alle anderen Tiere auch, ein fühlendes, empfindsames Lebewesen. Es einfach so seinem Schicksal zu überlassen ist eine strafbare Handlung und überdies menschlich höchst verwerflich“, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Es sei keine Schande, mit einem Tier überfordert zu sein, jedoch solle man sich tunlichst Hilfe bei geeigneten Institutionen, wie etwa dem WTV, holen. „Wir haben noch immer eine Lösung gefunden, die für Mensch und Tier passt“, sagt Petrovic, die auch einen Aufruf an die Bevölkerung startet: „Sollten Sie ein derart rücksichtsloses Verhalten beobachten, so zögern sie nicht, dies bei der Exekutive oder Tierschutzvereinen zu melden“.
Für das tierische Quartett startet jetzt jedenfalls das Leben neu:
Sie können bald an liebevolle Menschen, welche die Gesellschaft eines Haustieres zu schätzen wissen und diese respektvoll behandeln, vergeben werden. Zum genauen Vergabezeitpunkt der Tiere können allerdings noch keine Angaben gemacht werden. Auch eine Reservierung ist nicht möglich.
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