NEOS präsentieren 10-Punkte-Plan zur Reform der Raumordnung

Wien (OTS) – Zwölf Hektar Fläche werden in Österreich jeden Tag neu verbraucht, 41 Prozent der neu verbrauchten Fläche sind versiegelt -das ist der höchste Wert in der EU. „Der Boden verliert zunehmend seine Fähigkeit, Wasser aufzunehmen, gleichzeitig haben Verkehrs- und Betonflächen einen negativen Einfluss auf das Mikroklima, weil sie die Umgebungstemperatur deutlich erhöhen“, warnte NEOS-Umweltsprecher Michael Bernhard am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Tirol.

Der Grund für diesen ausufernden Flächenverbrauch liege nicht in erster Linie am Bevölkerungswachstum oder an den geänderten demografischen Entwicklungen (wie dem Trend zu kleineren Haushalten). „Der Grund liegt vor allem in einer fehlenden bundesweiten Planungs-und Verkehrsstrategie, kombiniert mit einer unverhältnismäßig hohen Kompetenzanhäufung der Gemeinden, die wiederum zu wenig durch Bund und Länder kontrolliert werden“, kritisiert Bernhard.

In Tirol ist das Bild im Vergleich zu Gesamtösterreich mit einer Zunahme der Bau- und Verkehrsflächen von 6,5 Prozent zu 2013 noch dramatischer, da in Tirol nur 11,8 Prozent des Landes Dauersiedelungsraum sind (österreichweit liegt der Schnitt bei 37,2 Prozent). „Durch diese Konzentration von Bevölkerung, Betrieben, Landwirtschaft und Infrastruktur bekommt die steigende Verbauung noch eine zusätzliche Brisanz“, warnt NEOS-Landtagsabgeordneter Andreas Leitgeb, der außerdem auf die CO2-Emissionen in Tirol verweist. Seit 1990 sind sie um 81,3 Prozent gestiegen – damit ist Tirol trauriger Spitzenreiter in Österreich. „Wenn wir nicht rasch eine Kehrtwende hinlegen, werden wir in Verkehr und Beton regelrecht ersticken“, sagt Leitgeb.

Die Konsequenzen dieser jahrzehntelangen fehlgeleiteten Raumordnungspolitik sind bereits deutlich zu spüren: Der anhaltende Verlust von Natur- und Grünflächen gilt etwa als eine der Hauptursachen für das immer drastischer werdende Artensterben, da Lebensräume, Nahrungssysteme und Nistplätze verloren gehen.

Um rasch und möglichst effizient gegenzusteuern, haben NEOS einen 10-Punkte-Plan erarbeitet. Ziel muss sein, den täglichen Flächenverbrauch bis 2030 österreichweit auf 2,5 Hektar pro Tag zu reduzieren (derzeit liegt er bei knapp 12 Hektar), der Gebäudeleerstand soll halbiert werden – auf ca. 20.000 Hektar bis 2030. „Kern unseres 10-Punkte-Plans ist, dass der Bund die Möglichkeit erhält, Mindestanforderungen für Länder und Gemeinden zu erarbeiten, was die kommunale Raumplanung betrifft“, erklärt Bernhard. „Weiters muss es zu einem Umdenken in der Raumplanung kommen – Ortskerne müssen wiederbelebt und die Zersiedelung eingeschränkt werden. Dafür braucht es entsprechende Förderungen und Vergünstigungen. Und: Die Verkehrsplanung muss auf Bundes-beziehungsweise Landesebene geholt werden, um überregionale Verkehrsprojekte auszubauen.“

Der NEOS-10-Punkte-Plan im Detail:
[https://michaelbernhard.eu/oesterreich-wird-zubetoniert/]
(https://michaelbernhard.eu/oesterreich-wird-zubetoniert/)

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Parlamentsklub der NEOS

BernhardKlimawandelLeitgebNEOSRaumordnung
Comments (0)
Add Comment