ÖHV: Tourismus-Winterbilanz als Handlungsauftrag

Wien (OTS) – „9,95 Mrd. Euro Umsatz aus dem Tourismus sind ein unersetzlicher Beitrag zur Leistungsbilanz. Pro Nächtigung sind die Einnahmen allerdings um 0,8% gesunken“, kommentiert Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), die jüngste Tourismusanalyse des WIFO. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort.

Abschreibung als Investitionsmotor, nicht -bremse

Gratzer will der Negativspirale ein Ende setzen: „Die Angebotsqualität passt, Hotels, Seilbahner und Tourismusgemeinden investieren jedes Jahr enorm. Dennoch gibt es bei der Preisdurchsetzung Luft nach oben.“ Einen Hebel dafür sieht Gratzer in der Finanzierung, wo die Branche mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank einen starken Partner hat, aber vollkommen realitätsfremde Abschreibungsmöglichkeiten: „Es wäre schon viel geholfen, wenn sich die Politik den Tatsachen ein bisschen annähert“, schlägt Gratzer zeitgemäße Grenzwerte für Geringwertige Wirtschaftsgüter, die Bewertung von Mitarbeiterhäusern als Betriebsgebäude und vor allem eine funktionale Abschreibung vor.

Top-Angebot top vermarkten

Der andere Hebel zur besseren Preisdurchsetzung ist eine gut geölte Werbemaschinerie: „Eine schlagkräftige Vermarktungsorganisation muss gut und sicher dotiert sein. Davon kann bei der Österreich Werbung derzeit keine Rede sein“, wünscht sich Gratzer von der Regierung, dass sie hier energischer durchgreift. Die Eigentümer hatten genug Zeit, den Kurs beim ÖW-Budget zu ändern, stattdessen wurde aber nur weiter gebremst: „Die Ergebnisse sieht man im heurigen Winter“, will Gratzer die ÖW-Budgetbremse lieber heute als morgen gelöst sehen.

Luft nach oben bei der Preisdurchsetzung

Auf betrieblicher Ebene ortet Gratzer einerseits sehr gut aufgestellte Anbieter, andererseits aber auch Betriebe, die ihr Potenzial nur zum Teil abrufen: „Da wird viel liegen gelassen. Dabei verbessert gutes Revenue Management die Ergebnisse extrem. Und das ist erlernbar“, wünscht sich Gratzer, dass die Betriebe das Potenzial der Digitalisierung voll nutzen. Der ÖHV-Campus bietet branchenspezifische Schulungen dazu an, Infos unter [www.oehv.at/campus] (http://www.oehv.at/campus).

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