Dziedzic: Bildungsminister vertuscht Stellungnahmen rund um TeenStar

Wien (OTS) – „Ein Bildungsminister, der sich durchschummelt, ist kein Vorbild für SchülerInnen. Es gilt noch immer: Schule darf kein Hort von reaktionären Ideologien sein, wir kämpfen weiter, bis der Verein TeenStar aus allen Schulen verbannt ist“, sagt Ewa Dziedzic, Bundesrätin und Sprecherin für Gleichstellung und Frauen der Grünen, anlässlich der jetzt bekannt gewordenen Stellungnahmen, die Minister Faßmann bisher nicht veröffentlicht hat und die Dziedzic zugespielt wurden: „Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, dass Minister Faßmann den umstrittenen Verein TeenStar trotz besseren Wissens deckt und kritische Stellungnahmen, die vor dessen Zugängen zu Sexualpädagogik und den Auswirkungen auf Jugendliche warnen, ignoriert“.

Der Verein TeenStar sorgt seit Monaten für Aufregung, aktuell will man mit einem neuen Erlass die Sache beschwichtigen. Zudem hält der Minister laut Dziedzic sein Wort nicht: Als dieser in der „Zib2 am Sonntag“ am 3. März 2019 mit dem Kapitel zu Homosexualität aus den Schulungsunterlagen konfrontiert wurde, sagte er: „Wenn dieser Verein wirklich diese Lehren verbreitet, sag ich, das ist ein No-Go. Das geht nicht. Wenn ich davon erfahre, dann würde ich mit Sicherheit entsprechende Konsequenzen setzen.“ Für Dziedzic ein Skandal: „Sogar das durch die Bildungsdirektion verhängte Verbot in Salzburg hat das Ministerium wieder aufgehoben, die Frage ist: Wer und was steckt wirklich dahinter, wer lobbyiert derart stark für diesen Verein innerhalb und außerhalb der Regierung?“

Dziedzic hat eine Vermutung, wer dahinter steckt und Minister Faßmann unter Druck setzt: „Minister Faßmann dürfte vor einflussreichen UnterstützerInnen von TeenStar eingeknickt sein. Wir werden dem nachgehen.“ Hinzu kommt: „Die Kriterien im vorgeschobenen Erlass haben keinen Einfluss darauf, ob der fragwürdige Verein weiter an Schulen werken kann. Wie wir jetzt wissen, findet die Koordinationsstelle für Gesundheitsförderung im Ministerium genau die Stellen, die schon von der HOSI Salzburg oder Professor Plaute kritisiert wurden. Dennoch beharrt Minister Faßmann weiter auf seiner Märchenerzählung, wonach alles in Ordnung sei“, so Dziedzic und weiter:

„Faßmann ignoriert die Einschätzung von internen ExpertInnen und opfert diese einer reaktionären Ideologie. Das alles am Rücken von SchülerInnen“, sagt Dziedzic. „Diese Indoktrinierung an Schulen ist tatsächlich ein No-Go. Der Minister bricht sein Versprechen und missachtet nicht nur Stellungnahmen, sondern auch die Gefahr, die von den Lehren des Vereins ausgehen. Wir werden nicht zuschauen, wenn unabhängige Expertise Ideologien zum Opfer fällt und SchülerInnen indoktriniert werden. Die Suizidrate von homosexuellen Jugendlichen ist sechs Mal höher als jene bei heterosexuellen, das nimmt der Minister in Kauf.“ Dziedzic kündigt für Dienstag, den 2. April, einen lauten Protest vom dem Bildungsministerium an. „Wir lassen nicht locker, es geht schließlich um die Gesundheit von Jugendlichen.“

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