Karas: „Multis müssen Geschäftstätigkeit offenlegen“

Straßburg (OTS) – „Wir haben in der auslaufenden Legislaturperiode gute Fortschritte für eine gerechtere Steuerpolitik gemacht. Doch viele wichtige Punkte sind noch offen. Dazu gehört, dass multinationale Konzerne ihre Umsätze, Mitarbeiterzahl, gezahlten Steuern und ähnliche Informationen für jedes Land offenlegen, in dem sie tätig sind. Denn so wäre klarer ersichtlich, ob sie Gewinne nur aus Gründen der Steuervermeidung von einem Land ins andere verschieben“, sagt der Europaabgeordnete Othmar Karas zur heutigen Abstimmung über die öffentliche länderspezifische Berichtspflicht im Plenum.

„Diese Berichtspflicht löst das Problem der Steuervermeidung zwar noch nicht“, sagt Karas. „Doch es hilft dabei, zu verstehen, wo man ansetzen muss, um den Steuertricksern das Handwerk zu legen. Die Offenlegungspflicht, die ich ab 2015 federführend für Banken eingeführt habe, hat schon im ersten Jahr gezeigt, dass europäische Banken 628 Millionen Euro Gewinne in Staaten generiert haben, in denen sie keine einzige Person beschäftigen.“

„Ich danke Evelyn Regner für die langjährige gute Zusammenarbeit im Kampf für mehr Fairness und Gerechtigkeit bei der Unternehmensbesteuerung und dafür, dass sie sich mit uns so energisch für die Offenlegung der Unternehmenstätigkeit pro Land eingesetzt hat“, sagt Karas.

„Damit die Empfehlungen dieser Ausschüsse wie jene von gestern auch auf fruchtbaren Boden fallen und es weniger Blockaden gibt, muss die nötige Einstimmigkeit unter den Mitgliedstaaten endlich fallen. Die Demokratie beruht auf Mehrheitsentscheidungen und das soll auch auf europäischer Ebene so sein“, schließt Karas.

Das Europaparlament legt mit der heutigen Abstimmung seine Position für die Offenlegung der Unternehmenstätigkeiten und -einkünfte pro Land der Geschäftstätigkeit fest. Die Mitgliedstaaten sind in dieser Frage uneinig.

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