Arbeitszeitgestaltung im Handel: Handelsverband hofft auf zeitnahe Reform des Kollektivvertrages

Wien (OTS) – Der Handelsverband begrüßt die heute von den Sozialpartnern angekündigte Reform der Arbeitszeitgestaltung im Handelskollektivvertrag. Als gemeinsame Ziele wurden eine moderne Arbeitszeitgestaltung sowie einheitliche, einfache und transparente Regelungen für die Abgeltung der geleisteten Arbeitszeit definiert.

„Der digitale Wandel schafft auch in Österreich völlig neue Arbeitswelten. Vor allem junge ArbeitnehmerInnen wollen mehr Freiheit, mehr Flexibilität und mehr Work-Life-Balance. Dem wollen auch die Arbeitgeber Rechnung tragen. Das muss sich zeitnahe in den Kollektivverträgen abbilden“, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Komplizierte Kollektivverträge erschweren Mitarbeitereinsatz
in der Praxis

Im Handel sind aber auch die Wochenöffnungszeiten und Zuschlagsregeln extrem starr und kompliziert geregelt.

„Das Zuschlagssystem im Handel ist für jeden kleinen oder mittelständischen Händler ein bürokratischer Supergau. Es verhindert jeden flexiblen Einsatz von Mitarbeitern und hat sich zu einer Raketenwissenschaft entwickelt, an der sogar Arbeitsrechtsexperten verzweifeln. Wie soll das für Kleinunternehmer in der Praxis administrierbar sein? Uns geht es vor allem um die Vereinfachung des Mitarbeitereinsatzes“, so Will.

Wettbewerbsnachteile werden durch digitalen Handel zunehmend spürbar

„Im internationalen Vergleich haben sich dadurch strukturelle Wettbewerbsnachteile für heimische Mitarbeiter und Unternehmen entwickelt, die durch den digitalen Handel zunehmend spürbar werden“, ist Rainer Will überzeugt.

Österreich braucht daher dringend eine zukunftsfähige Lösung für die Arbeitszeitregelungen im Handel. Damit meinen wir konkret auch die Vereinfachung und Entrümpelung des antiquierten Zuschlagswesens. Aktuell fallen im Handel wochentags ab 18:30 Uhr und samstags ab 13:00 Uhr zwischen 30-70% und ab 20:00 Uhr 100% Zuschläge an.

Der heimische Handel ist das Rückgrat unserer Volkswirtschaft und mit 600.000 Arbeitnehmern ein verlässlicher Beschäftigungsmotor. Er steht jedoch im eCommerce mit der ganzen Welt in Konkurrenz und stationär besonders in den Grenzregionen. Hier braucht es ein level playing field und eine Reform der Ladenöffnungszeiten, damit auch dem Wunsch der Konsumenten nach flexibleren Einkaufsmöglichkeiten Rechnung getragen wird.

Der Handelsverband hat Anfang Februar erstmals einen Schulterschluss gemeinsam mit der Gewerkschaft vereinbart, um für eine faire Besteuerung im Onlinehandel und gegen Lohndumping auf internationaler Ebene einzustehen – es braucht Fair Commerce.

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