CARE zum 8. Jahrestag des Syrienkriegs: Das vergessene Leid der Frauen

Wien (OTS) – Während die Syrienkrise in das neunte Jahr geht, müssen immer mehr syrische Frauen alleine ihre Familien erhalten. Zusätzlich zur traditionellen Rolle im Haushalt und bei der Kindererziehung übernehmen sie vermehrt die Hauptverantwortung für das Familieneinkommen, berichtet die internationale Hilfsorganisation CARE. Von rund 11,7 Millionen Menschen, die in Syrien humanitäre Hilfe benötigen, sind 72 Prozent Frauen und Mädchen.

„Frauen in Syrien haben sich an ihre neue Rolle angepasst, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Während führende Politiker der Welt Schlagzeilen produzieren, zeigen Syriens Frauen unbemerkt größten Mut bei der Überwindung ihrer Not. Sie verdienen unseren Respekt und brauchen dringend unsere Unterstützung“, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. „Denn die syrischen Frauen sind entscheidend für die Zukunft des Landes.“

Salma ist eine von ihnen: Die Witwe muss sich durchkämpfen, um ihre sechs Kinder zu versorgen. „Ich habe meine Arbeit verloren, als der Krieg begann. Ich hatte kein Einkommen und konnte für meine Kinder nicht genug Nahrung kaufen. Manchmal bin ich in die Bäckerei gegangen, um nach etwas Brot zu fragen“, sagt Salma. Für die 47-Jährige ist es ein täglicher Kampf, dass ihre Kinder zu essen haben. „Wir müssen stark bleiben, um unsere Familien zu erhalten, besonders dann, wenn wir alleine sind“, fügt sie hinzu.

Frauen sind an der vordersten Front des Krieges
Ihre veränderten Rollen innerhalb der Familien haben dazu geführt, dass Frauen mehr soziale und wirtschaftliche Kontrolle haben – und damit mehr Entscheidungsmacht. Infolge des Konflikts und der daraus resultierenden Spannungen gibt es jedoch auch mehr häusliche Gewalt gegen Frauen. Junge Frauen werden früh in Ehen gezwungen. Familien können sich oft aus finanziellen Gründen nicht weiter um ihre Töchter kümmern und verheiraten sie in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Menschenhandel, sexueller Missbrauch und Ausbeutung sind ebenfalls weit verbreitet, insbesondere in Fällen, in denen Frauen ohne den Schutz von Verwandten oder Freunden leben.

Die Tragödie des Syrienkrieges hat Auswirkungen auf die kommenden Generationen im Nahen Osten. In Syrien benötigen schätzungsweise 11,7 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 wurden durchschnittlich 170 Menschen pro Tag getötet. Die Hälfte aller Menschen in Syrien mussten ihre Heimat verlassen. Als Vertriebene innerhalb ihres Landes leben 6,2 Millionen. In die Nachbarländer Syriens sind 5,6 Millionen Menschen geflohen.

CARE: Hilfe für mehr als 3,4 Millionen Menschen
CARE hat seit Beginn des Syrienkriegs mehr als 3,4 Millionen Menschen in Syrien, Jordanien, dem Libanon und der Türkei mit Nothilfe erreicht: Dazu gehört die Verteilung von Lebensmitteln und die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, Unterkünften und sanitären Einrichtungen sowie das Angebot psychologischer Hilfe.

Spenden für syrische Flüchtlinge [online]
(https://www.care.at/spenden/online-spenden/#hilfe-fuer-syrische-flue
chtlinge) oder Spendenkonto CARE Österreich IBAN AT77 6000 0000 0123 6000

Hinweise an die Redaktionen:

• Link zu Salmas Geschichte und Fotos:
[https://www.dropbox.com/sh/kshxigalylnf79s/AABEIE1CGb_cMwaGNvtPyJpka
?dl=0]
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