Wien (OTS) – Am 13.2.2019 hat das EU-Parlament die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten in einer Entschliessung aufgefordert, die Liberalisierung von Cannabis in der Medizin zu betreiben.
Am 12.3.2019 findet in Brüssel eine Sitzung der Arbeitsgruppe Novel Food der EU-Kommission und der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA statt. In dieser Arbeitsgruppe von Experten wird für die Wirtschaft lobbyiert: Pharma- und Lebensmittelkonzerne gegen Hanfproduzenten und -händler. Es geht um die weitere Behandlung von Cannabis sativa, CBD und Cannabinoiden als Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika.
“Die Interessen von Millionen Patienten in der EU werden in dieser Arbeitsgruppe bislang nicht vertreten,“ klagt Peter Kolba, selbst Schmerzpatient und Obmann des Verbraucherschutzvereines (VSV). „Daher hat der VSV gemeinsam mit der ARGE Cannabis in der Medizin, dem Verein Chronisch Krank und der Selbsthilfe Schmerz unter ‚Allianz gegen Ignoranz‘ einen offenen Brief an die Kommission und die EFSA gerichtet und verlangt, als Verbraucher- und Patientenorganisationen auch gehört zu werden. Denn CBD ist nicht psychoaktiv, darf legal konsumiert werden und hat eine schlaffördernde, entspannende, entzündungshemmende und schmerzdämpfende Wirkung. CBD-Produkte der Novel Food Verordnung zu unterstellen würde den ‚freien Markt‘ ruinieren und Pharma- und Lebensmittelkonzerne bevorzugen. CBD würde sich erheblich weiter verteuern und damit für Patienten nicht mehr leistbar sein.“
Der Umgang mit Cannabis in der Medizin sollte europaweit liberal geregelt werden. Dieses Anliegen wird auch bei den EU-Wahlen eine Rolle spielen. Der VSV hat daher eine Online-Petition an die EU-Kommission gestartet, in der ein freier Markt mit funktionierender Marktaufsicht verlangt wird.
“Ein Markt mit Monopolen für Pharmafirmen auf Monostubstanzen (THC/CBD) treibt die Preise in die Höhe. Daher sollten auch – wie in Deutschland – Cannabis-Blüten auf Rezept in Apotheken abgegeben und der Markt für CBD nicht beschränkt werden,“ fordert Peter Kolba in der Petition. „Wir werden die EU-Kandidaten mit den Ergebnissen konfrontieren und deren Stellungnahme einfordern.“
Der VSV unterstützt auch jene Patienten in Österreich, denen die Kassen bei klarer Indikation und dem Versagen billigerer Mittel die Kostenübernahme für Cannabis-Medikamente verweigern bei Klagen am Sozialgericht.
Service:
– Offener Brief: www.allianz-gegen-ignoranz.at/Recht
– Petition: www.openpetition.eu/!cannabismedizin2
– Hilfe für Patienten:
www.allianz-gegen-ignoranz.at/rechtshilfekonto
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