Wien (OTS) – Anlässlich des Aschermittwochs, an dem traditionell oft Fisch auf dem Teller landet, empfiehlt Greenpeace den Griff zum heimischen Fisch, wie Karpfen oder Forelle. ÖsterreicherInnen verzehren rund acht Kilogramm Fisch pro Jahr – der Großteil davon stammt aus den Meeren. Das Problem dabei: Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen sind knapp 90 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände bereits entweder bis an die Grenze genutzt oder überfischt. Auch Zertifizierungen wie das MSC-Siegel können nicht für Nachhaltigkeit garantieren.
„Angesichts der schwachen Standards ist der MSC im Grunde eine Augenauswischerei. Kein Zertifizierungssystem kann derzeit nachhaltige Meeresfischerei garantieren“, erklärt Nunu Kaller, KonsumentInnensprecherin bei Greenpeace in Österreich. „Fälschlicherweise erzeugt der MSC ein gutes Gewissen bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Damit wird der Kauf von Meeresfisch aus Wildfang angekurbelt – und massiv der Umwelt geschadet.“ So können etwa Fischereien das MSC-Zertifikat erhalten, obwohl sie Grundschleppnetze verwenden. Diese Fangmethode pflügt den Meeresboden um und zerstört wertvolle Ökosysteme wie Tiefsee-Korallenwälder innerhalb von Sekunden. Zudem ist eine hohe Beifangquote kein Ausschlusskriterium beim MSC. In mehreren Fällen wurde MSC-zertifizierten Fischereien nachgewiesen, für den Tod tausender Delfine verantwortlich zu sein. Trotzdem vermarktet der MSC seine Produkte mit dem Beisatz „zertifizierte nachhaltige Fischerei“. „Ob Fischereien sich an die Spielregeln halten und tatsächlich nachhaltig fischen oder nicht ist für den MSC irrelevant. Mit ernstzunehmender Umweltzertifizierung hat das nichts zu tun“, kritisiert Kaller.
Wer sich ökologisch bewusst ernähren möchte, jedoch nicht auf Fisch verzichten will, dem empfiehlt Greenpeace heimischen Fisch, idealerweise Bio-Fisch. Nunu Kaller: „Das Wichtigste ist eine Trendumkehr beim Konsum. Nur wenn insgesamt weniger Meeresfisch konsumiert wird, können wir zur Rettung der Weltmeere und deren Fischbestände beitragen. Karpfen, Forelle oder Saibling aus heimischer Produktion sind eine schmackhafte und nachhaltige Alternative.“
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