Prozessbeginn am 20. März: Lokführer muss Unternehmen verlassen

Wien (OTS) – ST. PÖLTEN (pw). Wie am Mittwoch in den Bezirksblättern online exklusiv berichtet, haben die Ermittlungen zum Zugsunglück der Mariazellerbahn ergeben, dass der Lokführer fast doppelt so schnell wie erlaubt in die Kurve eingefahren ist. „Die Kurve wurde mit etwa 62 bis 64 km/h angefahren. Das Tempo lag oberhalb der Kippgeschwindigkeitsgrenze. Aufgrund dessen ist der erste Waggon umgekippt“, erklärt Leopold Bien, Erster Staatsanwalt am Landesgericht St. Pölten, gegenüber den Bezirksblättern.

Der Lokführer muss sich wegen Fahrlässigkeit vor Gericht verantworten. Prozessbeginn ist am 20. März. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Haft.

Lokführer muss gehen

Wie reagiert die NÖVOG auf die aktuellen Ereignisse? Die Anklage des Lokführers möchte das Unternehmen nicht kommentieren. Aber: „Der Lokführer wird ab Anfang März nicht mehr bei uns beschäftigt sein, allerdings aufgrund eines anderen Vorfalls, der in keinem Zusammenhang mit dem Unfall steht“, erklärt Katharina Heider-Fischer von der NÖVOG.

Er war auch seit dem Unfall nicht mehr aktiv als Lokführer tätig:
„Zuerst war er im Krankenstand, danach hat er in der Werkstatt gearbeitet“, so Heider-Fischer weiter.

Wirtschaftliche Konsequenzen

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hatte das Unglück? „Der Sachschaden an den Fahrzeugen beläuft sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag, der zur Gänze durch die Versicherung gedeckt ist. Durch interne Maßnahmen konnte der Fahrplan auch mit zwei Himmelstreppengarnituren planmäßig bedient werden. Die Waldviertelbahn und die Citybahn Waidhofen haben je eine Garnitur für die Abwicklung des Planverkehrs zur Verfügung gestellt“, sagt Haider-Fischer.

Durch den offenen Umgang mit dem Unglück konnte die NÖVOG als Unternehmen die nötigen und richtigen Schritte für die Aufarbeitung setzen.

„Bereits während der Bewältigung des Unfalls war es uns ein großes Anliegen, unseren Mitarbeitern, Fahrgästen und der Öffentlichkeit gegenüber ehrlich, transparent und kompetent aufzutreten. Wir haben sehr eng mit Kriseninterventionsteams, unseren internen Peers und den Blaulichtorganisationen zusammengearbeitet, um sowohl den betroffenen Fahrgästen, als auch unseren Mitarbeitern und allen Beteiligten eine professionelle Aufarbeitung des Geschehenen zu ermöglichen. Wir sind froh, dass diese Art der Unfallbewältigung von allen Beteiligten gut angenommen worden ist und dass es zu keinen Einbrüchen der Fahrgastzahlen gekommen ist“, stellt Heider-Fischer fest.

Link zum Artikel: [www.meinbezirk.at/3218094]
(https://www.meinbezirk.at/3218094)

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