LK und Bergbauern: Kuh-Urteil kann Tourismus und Bergbauern gefährden

Wien (OTS) – „Bei dem Unglück in Tirol, bei dem eine deutsche Urlauberin zu Tode gekommen ist, handelte es sich um einen äußerst bedauerlichen tragischen Einzelfall. Es ist bekannt, dass Hunde auf Weiden und Almen Abwehrreaktionen bei Kühen auslösen können. Die Landwirtschaftskammern warnen daher seit Jahren davor. Wenn das nun ergangene Urteil letztlich bestätigt wird, hat das enorme Auswirkungen auf Tourismus und Weidewirtschaft vor allem im alpinen Raum. So müssten Wanderwege durch Weiden und Almen gesperrt und für Wanderer nicht mehr zugänglich gemacht werden. Eine verpflichtende Einzäunung wäre den Bergbauern finanziell nicht zumutbar und brächte vielerorts das Ende der Weidewirtschaft, die aber nicht nur aus Tierschutzgründen, sondern auch im Sinne von Artenschutz, Biodiversität, Landschaftserhaltung und Klimaschutz dringend erforderlich ist“, erklärten der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Josef Moosbrugger, und der Obmann der Arbeitsgemeinschaft Bergbauernfragen, Rupert Quehenberger, zu möglichen Folgen des jüngst ergangenen Urteils für Tourismuswirtschaft und Landwirtschaft.

„Beim jetzigen Urteil handelt es sich um ein Urteil 1. Instanz, das den Weg durch die Instanzen noch vor sich hat. Doch ist es für uns wichtig, darauf hinzuweisen, welche Folgen so ein Rechtsspruch für die Landwirtschaft, die Umwelt und die Tourismuswirtschaft hätte. Darüber hinaus sind Haftungskosten von fast einer halben Million Euro für einen Bergbauernbetrieb, dessen Jahreseinkommen im Schnitt unter 20.000 Euro liegt, mehr als problematisch“, so die beiden Präsidenten Moosbrugger und Quehenberger abschließend. (Schluss)

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