Wedding Planner: Junge Branche etabliert sich

Wien (OTS) – Heiraten liegt in Österreich im Trend. Insgesamt 44.981 Paare haben sich 2017 in Österreich getraut – 2016 waren es 44.890 (+ 0,2 %). Auch die hierzulande noch junge Branche der Wedding Planner befindet sich im Aufwind, da sich immer mehr Hochzeitspaare Profis für die Organisation ihres großen Tages suchen. Aktuell kümmern sich rund 100 professionelle Wedding-Planner-Agenturen um den Hochzeitsmarkt in Österreich. Noch vor 6 Jahren waren es rund 60. Während die Heiratsindustrie in den USA und England, wo Wedding-Planner seit langem einen Großteil der Hochzeiten orchestrieren, weiter boomt, hat sich der Trend in Österreich erst in den vergangenen 10 Jahren zunehmend entwickelt. „Hochzeitsfeiern gestalten sich zu komplexen Events mit bedeutendem Budgeteinsatz. Sie wollen professionell geplant und betreut werden“, so Gertraud Schmidt, Obfrau der Fachgruppe Freizeit und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Wien (WKW).

Hochzeiten werden professioneller – Bereitschaft, mehr Geld
zu investieren, steigt

Die durchschnittlichen Kosten für eine Hochzeit in Österreich mit ca. 100 Gästen liegen, laut Branchenexperten, bei Inländerhochzeiten bei 25.000 bis 30.000 Euro. Dabei ist zu unterscheiden, ob Vollleistungen oder lediglich Beratungen in Anspruch genommen werden. Für die Branche hochinteressant sind Hochzeiten mit Brautpaaren und Gästen aus dem Ausland. Hier liegen die Budgets im Durchschnitt bei rund 50.000 Euro. Nicht selten geben ausländische Paare inklusive Hochzeitsgesellschaft bis zu 100.000 Euro aus. 2017 gab es 3.501 Ausländerhochzeiten in Österreich. Vor 5 Jahren lag die Ziffer noch bei 2.106.

Heiraten in Österreich zieht Brautpaare aus aller Welt an

„Mit diesen Brautpaaren aus aller Welt leisten unsere Wedding-Planner einen unverzichtbaren Beitrag zum Qualitäts-Incoming-Tourismus in Österreich“, so Erik Kastner, Bundesbranchensprecher von „eventnet“ im Fachverband Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Ungefähr jede dritte Hochzeit von ausländischen Paaren in Österreich wird zur Gänze von heimischen Hochzeitsplanern organisiert. Folgt man dem durchschnittlichen Budgetansatz von 50.000 Euro, generiert die Branche mit Hochzeiten ausländischer Paare bereits heute ein Gesamtvolumen von über 58 Millionen Euro. Laut Branchenexperten beträgt das Marktpotential alleine in diesem Segment das Dreifache. Von den 41.480 Inländerhochzeiten 2017 wurden ca. 3% oder rund 1.250 Hochzeiten zur Gänze von Wedding-Plannern organisiert. Dies ergibt ein Marktvolumen von über 30 Millionen Euro. Der Großteil der ausländischen Hochzeitspaare kommt aus der Schweiz, den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten, aber auch immer mehr chinesische Hochzeitspaare finden Gefallen daran, in Österreich zu heiraten.

Zahlen & Fakten rund ums Heiraten in Österreich

Zu den Lieblingsdestinationen für Hochzeiten in Österreich gehörten 2017 Wien mit 9.525 und Niederösterreich mit 8.143 Vermählungen. Es folgen Oberösterreich mit 7.886, die Steiermark mit 6.124, Tirol mit 3.918, Salzburg mit 3.030, Kärnten mit 2.749, Vorarlberg mit 2.256 und das Burgenland mit 1.350 Hochzeiten.

Zu den beliebtesten Hochzeitslocations in Wien gehören das Palais Schönburg, Schloss Schönbrunn, die Blumengärten Hirschstetten, das Seminargasthaus Chadim, das Weingut Cobenzl, das Schloss Wilhelminenberg sowie die Terrasse am Kahlenberg. Im Schloss Mirabell in Salzburg werden jährlich über 1.050 Trauungen durchgeführt.

Das durchschnittliche Heiratsalter stieg innerhalb von 10 Jahren bei Frauen von 28,8 Jahren in 2007 auf 30,4 Jahre in 2017 und bei Männern im selben Zeitraum von 31,6 Jahren auf 32,7 Jahre (jeweils plus 0,1 Jahr höher als 2016).

Der Top-Monat Juli 2017 lockte mit 7.103 Trauungen die meisten Heiratswilligen vor den Traualtar, dicht gefolgt von September (6.484) und Juni (5.671). Der Wonnemonat Mai war 2017 mit 5.125 Trauungen somit nicht an populärster Stelle, sondern nahm Platz 4 ein.

Organisation, Beratung und Rund-Um-Service für den schönsten
Tag

Strategische Planung, langfristiges Denken, das sorgfältige Abwägen von Assets und Zielen sowie ein gut ausbalanciertes Set von Investments und Risiken, dies alles sind Faktoren, die ein professioneller Wedding-Planner berücksichtigen muss. „Manche Vorstellungen lassen sich aufgrund rechtlicher Vorschriften nicht erfüllen, aber machbar ist grundsätzlich alles“, so Klaus Vögl, Geschäftsführer der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe in WKW und Experte für Rechtsfolgen bei Hochzeiten. Dass man als Brautpaar auch für Schäden haftet, die in der Traumlocation entstehen können, bedenkt man in der aufregenden Planungszeit oft nicht. Der Profi weiß das, und mit wenigen Euro für eine Haftpflichtversicherung ist man auf der sicheren Seite. Auch der Trend, Aufnahmen per Drohne zu machen, bedarf der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, die der Wedding-Planner kennt.

Seit 2016 gibt es für Wedding-Planner eine professionelle Zertifizierung samt TÜV-Gütesiegel sowie laufende Aus- und Weiterbildung. Diese Qualitätsprüfung, eine Kooperation des Fachverbandes Freizeit- und Sportbetriebe in der WKO mit dem TÜV, ist europaweit einzigartig.

Am Montag, dem 28. Jänner 2019 findet in Wien das 4. Österreichische Wedding-Planner-Symposium statt, das neben Beratung, Experten-Inputs und Diskussionsrunden die Gelegenheit zum networken bietet. (PWK046/ES)

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