„Schulkooperationsteams“ unterstützen Schulen und Familien

Wien (OTS) – Gerade in Ballungsräumen stehen Schulen vor vielen unterschiedlichen sozialen Herausforderungen: Im Herbst hat die Stadt deshalb eine eigene Hotline für LehrerInnen eingerichtet, ab Februar werden Schulen nun auch von neuen „Schulkooperationsteams“ der Kinder- und Jugendhilfe (MAG ELF) unterstützt.

Wienweit werden insgesamt sechs Teams mit SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen im Einsatz sein. „Die Teams sind Ansprechpartner für Lehrerinnen und Lehrer, sie werden aber auch direkt mit betroffenen Familien arbeiten“, betonten heute Bürgermeister Michael Ludwig und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. Organisatorisch werden die Teams in sechs Regionen (Nord, Ost, West, Süd, Mitte-Ost, Nord-West) angesiedelt, die im Zuge der Neuorganisation der MA 11 entstanden sind. In jeder dieser sechs Regionen gibt es ein Familienzentrum, in dem schwerpunktmäßig Elternunterstützung angeboten wird. An jedes dieser sechs Familienzentren wird nun jeweils ein Schulkooperationsteam angedockt.

20 zusätzliche MitarbeiterInnen

Insgesamt stehen 20 zusätzliche MitarbeiterInnen im Bereich der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik zur Verfügung. Sie werden auch unter anderem eng mit den bestehenden Unterstützungsangeboten der Wiener Bildungsdirektion (Schulpsychologie, Psychagogen, Schulsozialarbeit etc.), der MA 13 (außerschulische Jugendbetreuung), der MA 17 (Integration und Diversität), der Kinder- und Jugendanwaltschaft vernetzen und sollen mit diesen auch eng kooperieren. Zwischen den Schulkooperationsteams der MAG ELF, der Bildungsdirektion, der MA 13, der MA 17 sowie der Kinder- und Jugendanwaltschaft soll es darüber hinaus auch regelmäßige Vernetzungstreffen geben. Weiters können die MitarbeiterInnen der Schulkooperationsteams auch zu LehrerInnenkonferenzen als Unterstützung zugezogen werden. Einen engen Kontakt und eine gute Vernetzung soll es auch mit der Polizei geben.

Ein Schulkooperationsteam setzt sich aus drei bis vier SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen zusammen. Treten Probleme im Schulalltag auf, wird ein gezieltes Unterstützungsangebot gesucht – wie beispielsweise sozialpädagogische Beratung im Familienzentrum, Elterntrainingsrunden oder psychologische Hilfe etc. „Wichtig ist uns dabei, auch eine den Kinderrechten entsprechende Partizipation der betroffenen Kinder und Jugendlichen“, betont Stadtrat Czernohorszky. „Die Lösung von Problemen kann nur mit Eltern und den Kindern gemeinsam gefunden werden!“

Seitens der Bildungsdirektion begrüßte Bildungsdirektor Heinrich Himmer die Einrichtung der Schulkooperationsteams: „Punktgenau und schnell können wir mit den Schulkooperationsteams genau dort helfen, wo an der Schnittstelle von Schule und Familie Probleme entstehen. Die besondere Stärke der Teams besteht darin, dass sie multiprofessionell sind und in allen Lebenssphären junger Menschen wirken können.“

Demokratie als Schwerpunkt in Schulen

Darüber hinaus wird in Schulen in den nächsten Monaten auch verstärkt auf das Thema Demokratie gesetzt: Die interaktiven Info-Tafeln „Demokratie – Grundlage unseres Zusammenlebens“ wurden im Auftrag der Stadt vom Demokratiezentrum Wien für Mittelschulen konzipiert. Inhaltlich geht es dabei um die Geschichte der Demokratie in Österreich und um ihre Bedeutung für eine pluralistische und offene Gesellschaft. „Ein wichtiges Ziel dieser Ausstellung ist die Stärkung des Demokratiebewusstseins und der Bereitschaft, sich für unsere gesellschaftspolitischen Werte einzusetzen“, betont Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

Auf den Ausstellungstafeln sind mittels QR-Code vertiefende Informationen im Internet abrufbar. Eine Begleitbroschüre dient zur Vorbereitung für LehrerInnen. Die Stadt Wien – konkret die MA56 – investiert rund 35.000 Euro in die Entwicklung und Umsetzung der Ausstellungtafeln sowie in die Produktion von Begleitmaterial.

Alle Infos: Demokratiezentrum Wien, Tel.: 01/512 37 37, office@demokratiezentrum.org
Online-Begleitmaterialien:
www.demokratiezentrum.org/ausstellungen/demokratie.html

Hotline wird gut angenommen

Die Anfang Oktober eingerichtete Hotline für LehrerInnen bei Konflikten im Klassenzimmer wird unterdessen gut angenommen: Bis Ende des Jahres konnten insgesamt 90 Anrufe verzeichnet werden. Rund 55 Prozent der AnruferInnen waren PädagogInnen, 39 Prozent entfielen auf Eltern, 9 Prozent auf weitere unterschiedlichste Bereiche, die mit Schule in Verbindung stehen. Interesse gab es auch aus anderen Bundesländern.

LehrerInnen suchten vor allem Hilfe bei Hotline, wenn sie mit schwierigem Verhalten und Mobbing unter SchülerInnen, Gefährdungsabklärungen und belastenden Arbeitssituationen konfrontiert waren. Eltern wiederum riefen die Hotline überwiegend dann an, wenn Probleme mit LehrerInnen auftraten. In mehreren Fällen ging es auch um Inklusion und Infos rund um das Thema Schulschwänzen. In allen Fällen konnte weitergeholfen bzw. Unterstützung vermittelt werden.

Die Hotline ist seit Jahresbeginn in der Wiener Bildungsdirektion beheimatet und wird von erfahrenen MitarbeiterInnen betreut: Unter der Telefonnummer 01/52525-77 777 können sich LehrerInnen von Wiener Schulen Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr direkt, rasch und anonym Hilfestellung holen. (Schluss)

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