Mahrer und Kneissl: Wirtschaftliche Perspektive des Westbalkans verstärken

Wien (OTS) – „Wir als gemeinsame Wirtschaftsregion, das sind künftig 900.000 Unternehmen am Westbalkan und in Österreich. Unser Ziel ist eine richtungsweisende Anbindung des Westbalkans an Gesamteuropa, denn das ist in Hinblick auf eine gemeinsame europäische Perspektive unumgänglich. Deshalb stellen wir die Zusammenarbeit mit den Wirtschaftskammern der Westbalkan-Staaten auf eine vollkommen neue Ebene und etablieren eine gut organisierte regionale Drehscheibe. Investitionen, die Digitalisierung und Qualifizierung sind die Kernthemen der künftigen Zusammenarbeit und sie sind die Basis für wirtschaftlichen Wohlstand am Westbalkan“, betont heute, Montag, Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Außenministerin Karin Kneissl und Mario Cadez, Präsident der Wirtschaftskammer Serbien und derzeitiger Vorsitzender des Westernbalkan Chambers Investment Forum (CIF).

Unterzeichnet wurde im weiteren Beisein der Wirtschaftskammer-Präsidenten von Albanien, Bosnien-Herzegowina, des Kosovo, Mazedonien sowie Montenegro ein gemeinsames Abkommen, das auf den Aufbau einer tragfähigen Struktur der Berufsbildung nach dem Vorbild der dualen Ausbildung am Westbalkan zielt. Gleichzeitig wird die WKÖ im Rahmen eines Know-How-Transfers ihr europaweit ausgezeichnetes Programm „KMU Digital“- das Unternehmen durch Beratung, Weiterbildungsangebote und Potentialanalysen bei der digitalen Transformation hilft – als Best Practice zur Verfügung stellen. „Diese beiden Wachstumsbereiche sind der richtige Hebel um auf wirtschaftlicher Ebene die Annäherung der Westbalkan-Staaten an die Europäische Union voranzutreiben. Was den Reformprozess in dieser Region betrifft, bin ich zutiefst davon überzeugt, dass der Aufbau von nachhaltigen Wirtschaftsstrukturen wesentlich für das Gelingen des weiteren Beitrittsprozesses ist“, so Mahrer.

Aus Sicht von Außenministerin Kneissl, gelte es die Zukunft Südosteuropas klar im europäischen Kontext zu verankern: „Die Stärkung der regionalen Kooperation in Südosteuropa ist mir ein großes Anliegen. Es ist eine Priorität unserer Außenpolitik, die Staaten Südosteuropas – die ja ein Teil Europas sind – auf ihrem Weg in die EU zu unterstützen. Wichtig ist die Schaffung von Perspektiven für die Menschen in der Region. Die gegenseitige Anerkennung von Berufsabschlüssen ist dabei wesentlich. Österreich leistet dazu durch sein Engagement bei der dualen Ausbildung einen wertvollen Beitrag.“

Präsident Cadez betonte insbesondere die Festigung der bereits jetzt sehr guten partnerschaftlichen Beziehungen mit der WKÖ: „Dieses Memorandum fokussiert auf die wichtigen Zukunftsbereiche, in denen wir in der Region nicht den Anschluss verlieren dürfen. Wir können in den Bereichen Aus- und Weiterbildung und beim Megathema Digitalisierung auf Best practices zurückgreifen, deren Umsetzung unsere Standorte und lokalen Wirtschaften stärken.“ In Hinblick auf die Integration der Westbalkan-Staaten in der EU verwies Cadez auf die Unterstützung Österreichs in Hinblick auf die europäische Integration und bezeichnete das Memorandum als „sichtbares Zeichen der ausgezeichneten Zusammenarbeit“.

Die besondere Relevanz dieser Kooperation besteht aus Unternehmenssicht darin, da bereits eine Vielzahl an Unternehmen digitale Produkte oder Services in der Region oder entweder mit eigenen Niederlassungen oder Partnern entwickeln. Die Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen hat für die Region ein enormes Potential, vor allem im Bereich öffentliche Verwaltung und E-Health. In Hinblick auf die Berufsbildung ist der Ausbau von Qualifizierungsmaßnahmen analog der dualen Ausbildung in Österreich ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung, gerade auch für heimische Auslandsniederlassungen. So besteht mit der Wirtschaftskammer Serbien bereits ein erfolgreiches Projekt zum Export der dualen Ausbildung nach Serbien.

„Österreich ist in der Region im Bereich der dualen Berufsbildung bereits in zahlreichen Projekten erfolgreich. Dazu passt diese konzertierte Aktivität der Wirtschaft. Und es freut mich, dass die ADA im Rahmen eines mehrjährigen Projektes finanzielle Unterstützung leisten wird, um damit die Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen weiter zu stärken“, so Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. (PWK017/us)

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