Wien (OTS) – Der aktuelle Hernstein Management Report zeigt auf, dass Mut von den einzelnen Managementebenen sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. 70% des oberen und Top-Managements empfinden ihr Unternehmen als mutig. 39% des unteren Managements teilen diese Meinung. Auch der Stellenwert von Innovation in Unternehmen wird von Führungskräften des oberen Managements mit 73% deutlich höher bewertet als von jenen des unteren Managements mit 44%. Haben Führungskräfte genügend Gestaltungsspielraum, um ihre Arbeit gut zu erledigen? 79% der Befragten sagen „ja“. Hingegen fühlen sich 28% eingeengt und wünschen sich mehr Freiräume. 67% der befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass Ideen und Anregungen, die sie einbringen, im Unternehmen offen und interessiert aufgenommen werden, wobei die Ergebnisse stark nach Hierarchieebenen variieren. 59% der Befragten bezeichnen sich selbst als mutiger als früher. Führungskräfte und ihr Unternehmen: Wie passt das zusammen? 44% der Befragten empfinden eine sehr hohe Übereinstimmung mit den Werten ihres Unternehmens (90% und mehr).
„Eine offene Unternehmenskultur, in der Führungskräfte ihre Meinung jederzeit frei äußern können, bietet mutigen Menschen Freiraum. Den können sie nutzen, um Innovationen voranzutreiben. Die Differenzen, die sich bei den Themen Mut oder Stellenwert der Innovation zwischen den Hierarchieebenen eröffnen, liefern den Unternehmen Potenzial für die langfristige Entwicklung – wenn man die Unterschiede aktiv bearbeitet. Mutig und innovativ sein ist per se keine Frage der Managementebene“, sagt Mag. (FH) Michaela Kreitmayer, Leiterin Hernstein Institut für Management und Leadership. Ergänzend fügt sie hinzu: „Wenn man Menschen im hohen Alter fragt, was sie bereuen, sind es meistens nicht Dinge, die sie getan haben, sondern eher Dinge, die sie nicht getan haben. Daraus können wir lernen und mutiger sein.“
Wie mutig sind Unternehmen wirklich?
49% der Befragten sind der Meinung, dass ihr Unternehmen mutig ist. Allerdings wird Mut von den einzelnen Managementebenen sehr unterschiedlich wahrgenommen: Empfinden 70% des oberen und Top-Managements ihr Unternehmen als mutig, teilen nur 39% des unteren Managements diese Meinung. Auch der Stellenwert von Innovation in Unternehmen wird von Führungskräften des oberen Managements mit 73% deutlich höher bewertet als von jenen des unteren Managements mit 44%. Bei der Einschätzung, wie lösungsorientiert Unternehmen mit Fehlern umgehen, steht es 79% im oberen und Top-Management zu 58% im unteren Management.
In einem unterstützenden Umfeld ist es leicht(er), mutig zu
sein
Die meisten Führungskräfte erleben ihr Umfeld überwiegend unterstützend: 81% sagen, dass sie sich in der Arbeit nicht verstellen müssen, sondern ganz sie selbst sein können. Drei Viertel der Befragten geben an, dass sie in der Arbeit ihre Meinung jederzeit offen äußern können, auch wenn sie kritisch ausfällt. Analysiert man die Ergebnisse nach Hierarchieebenen, zeigt sich folgendes Bild: So meinen 86% der Führungskräfte des oberen und Top-Managements, dass sie ihre Meinung frei äußern können. Im unteren Management trauen sich das 68%. 83% der Führungskräfte können sich voll auf das eigene Team verlassen. Bei der Unterstützung durch den eigenen Vorgesetzten sieht es schon etwas anders aus: 70% der Befragten geben an, dass sie Rückendeckung bekommen. Eine von 10 Führungskräften meint, sich im Bedarfsfall nicht auf den eigenen Vorgesetzten verlassen zu können.
Innovation – eine Führungsaufgabe?
Die heutige Wirtschaftswelt fordert – zu Recht – Innovationen von Unternehmen und Führungskräften ein. 70% der Befragten sehen Innovation auch als Teil ihrer Führungsaufgabe. In den oberen und Top-Managementebenen stimmen dem sogar deutlich mehr Führungskräfte zu (84%) als in der unteren (61%). Wie sieht es mit den Rahmenbedingungen für Innovation in Unternehmen aus? 79% der Befragten sagen, dass sie genügend Gestaltungsspielraum haben, um ihre Arbeit gut zu erledigen. Hingegen fühlen sich 28% eingeengt und wünschen sich mehr Freiräume, um unternehmerisch agieren zu können.
67% der befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass Ideen und Anregungen, die sie einbringen, im Unternehmen offen und interessiert aufgenommen werden. Die Ergebnisse variieren stark nach Hierarchieebenen: Während sich in den oberen und Top-Managementebenen 86% über positives Echo freuen können, sind es im unteren Management 57%. 73% der Führungskräfte sagen, dass sie Innovation gezielt durch das eigene Führungsverhalten fördern können. Auch hier sehen das obere und Top-Führungskräfte mit 85% wieder deutlich optimistischer als jene der unteren Führungsebene mit 67% Zustimmung.
Nur Mut! Erfahrung bringt Zuversicht
Mut ist keine Konstante im Leben. 59% der Befragten fühlen sie sich heute mutiger als in den Anfangsjahren ihrer Berufstätigkeit. 29% halten sich für gleich mutig wie in der Vergangenheit. 12% hat der eigene Mut eher verlassen. Einen leichten Unterschied gibt es bei den Geschlechtern: Weibliche Führungskräfte schätzen den eigenen Mut im Vergleich zu früher höher ein (66%) als ihre männlichen Kollegen (54%). Der überwiegende Teil der Führungskräfte führt dies auf ihre Erfahrung bzw. das Lernen durch Erfahrung und dadurch höhere Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten zurück. Was waren die mutigsten Entscheidungen, die Führungskräfte je treffen mussten? 40% der Befragten geben an, dass Personalentscheidungen zu den mutigsten Entscheidungen ihres Berufslebens zählen. 18% der Befragten zählen Entscheidungen gegen die Meinung bzw. ohne den Rückhalt des eigenen Vorgesetzten zu den mutigsten ihrer Berufslaufbahn. Für 16% der Befragten sind es Veränderungen in ihrem Berufsleben. Dazu zählen vor allem Laufbahn- oder Jobwechsel – unter anderem auch in fortgeschrittenem Alter.
Eine Liebesheirat? Wie passend erleben Führungskräfte das
eigene Unternehmen?
Im Idealfall stimmen die Visionen und Werte von Führungskräften mit denen ihres Unternehmens überein. Passt alles, finden Mut und Handlungsstärke einen guten Nährboden. Drei Viertel der Führungskräfte empfinden eine eher hohe Übereinstimmung zwischen Realität und der eigenen Idealvorstellung (über 50%). 44% der Führungskräfte erleben sogar eine sehr hohe Übereinstimmung mit dem eigenen Unternehmen (80% und mehr). 24% der Führungskräfte finden, dass das eigenen Unternehmen zu 50% und weniger zu ihnen passt. Bei der Frage nach der Übereinstimmung der eigenen Werte mit jenen des Unternehmens zeigen sich sehr deutliche Unterschiede nach Hierarchieebenen. Während in den oberen und Top-Managementebenen 52% der Befragten meinen, dass ihre Idealvorstellung eines Unternehmens zu einem hohen Prozentsatz (80% und mehr) mit der Realität übereinstimmt, sind es in unteren Managementebenen 33%. Die größten Spannungen zwischen Unternehmen und sich selbst erleben Führungskräfte vor allem in den Bereichen Kooperation, Kommunikation und Vereinbarkeit zwischen Berufs- und Privatleben.
Über die Studie
Der Hernstein Management Report erhebt seit 20 Jahren ein jährliches Stimmungsbild unter Führungskräften und Unternehmerinnen und Unternehmern in Österreich und Deutschland.
Befragungszeitraum für die aktuelle Ausgabe: April 2018, befragte Personen: 1.516 Führungskräfte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer, davon 510 in Österreich und 1.006 in Deutschland. Befragungsart: Online‐Befragung, durchgeführt von vieconsult GmbH.
Den vollständigen Report mit Infografiken finden Sie unter [https://www.hernstein.at/hmr]
(https://www.ots.at/redirect/hernstein12)
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