Wien (OTS/BMDW) – „Österreichische Unternehmen profitieren von gut ausgebildeten und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In Zeiten des Fachkräftemangels können wir es uns nicht leisten, das vorhandene Knowhow in den Betrieben nicht zu nutzen. Deshalb stellen wir vier Millionen Euro zur Verfügung, um digitale Innovationen zu fördern und neue Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aufzubauen“, sagt Digitalisierungs- und Wirtschaftsministerin Margarete Bundesministerin Schramböck.
Das Förderprogramm „Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“ setzt an zwei Hebeln an: Einerseits direkt bei den Unternehmen, die eine höhere Qualifizierung ihres Innovationspersonals aktiv und systematisch vorantreiben. Andererseits bei Universitäten und Fachhochschulen, die durch Kooperationen mit Unternehmen das benötigte Know-how feststellen und gemeinsam passende Bildungsangebote erarbeiten. Die Inhalte orientieren sich dabei direkt an den Bedürfnissen der beteiligten Unternehmen. “Das Ziel ist, entscheidendes Wissen zu vermitteln und es in den Unternehmen strategisch und langfristig zu verankern. Nur so kann es funktionieren, dass heimische Unternehmen ihre Innovationskraft gezielt und nahe an den Marktrealitäten steigern“ so Schramböck.
Qualifizierungsnetze richten sich an Unternehmen, die mit eigenem Personal und Budget Forschung und Entwicklung betreiben. Die Projektlaufzeit liegt zwischen einem und maximal zwei Jahren, die Förderungshöhe beträgt bis zu 500.000 Euro je Projekt.
Mit der insgesamt vierten Ausschreibung für Qualifizierungsnetze können 11 neue Projekte gefördert werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei erstmals in der Digitalisierung im Tourismus. Vier Projekte behandeln dieses für die heimische Branche hoch relevante Zukunftsthema und bereiten Unternehmen und ihre Schlüsselkräfte gezielt auf den digitalen Wandel vor.
Die 11 geförderten Projekte im Überblick:
• E-PAST (Schwerpunkt Tourismus)
In diesem Projekt sollen ausgewählte Multiplikator/innen der beteiligten Unternehmenspartner im Tourismus ein primär evidenzbasiertes Wissen sowie praktische Kompetenzen in den Bereichen Bewegungs- und Gesundheitsverhalten sowie Digitalisierung vermittelt bekommen. Ziel ist es, die Qualität in dem besonders sensiblen Bereich des Sport- und Gesundheitstourismus zu gewährleisten und auf die fortschreitende Digitalisierung wettbewerbsfähig zu agieren.
• SDAH (Schwerpunkt Tourismus)
Das Qualifizierungsnetz setzt sich zur Aufgabe, Mitarbeiter/innen von Tourismusbetrieben – speziell Beherbergungsbetrieben – den Umgang mit Daten und vertiefenden Analysemethoden zu vermitteln. Datenmanagement und -analyse wird als zentraler Bestandteil der Digitalisierung im Tourismus betrachtet und eine Vertiefung des Wissens soll die Unternehmen in die Lage versetzen den Gast während der gesamten „Customer journey“ besser begleiten und beraten zu können.
• SNOWLEDGE (Schwerpunkt Tourismus)
Ziel dieses Projektes ist es, einen wissenschaftlich-technisch fundierten und praktisch orientierten Umgang mit der Materie Schnee in der Zielgruppe Wintertourismus zu etablieren. Die Schulungsteilnehmer/innen werden mit den notwendigen Kompetenzen für die Entwicklung von innovativen Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren im eigenen Unternehmen ausgestattet und so in die Lage versetzt, die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Branche sicherzustellen.
• DigiTOMürz (Schwerpunkt Tourismus)
Mitarbeiter/innen, die aufgrund der Kleinstrukturiertheit der Betriebe von der Möglichkeit der Teilnahme an Qualifizierung bisher ausgeschlossen waren, sollen aufgrund des maßgeschneiderten Angebots digitale Kompetenzen aufbauen und so dazu beitragen, dass ihre Betriebe und Verbände die Vorteile der digitalen Möglichkeiten zur Stärkung der Tourismusregion besser nutzen können.
• BIM-Zert (Schwerpunkt Energie/Umwelt)
Building Information Modeling (BIM) stellt für alle Beteiligten am Planungsprozess im Bauwesen den „nächsten großen Schritt“ dar. Es ist absehbar, dass sich in wenigen Jahren der gesamte Planungsprozess anpassen wird und die BIM-Methode eine zentrale Rolle einnehmen wird. Ziel des Projektes ist es ein modulares Ausbildungsprogramm zu entwickeln, das den Abschluss mit einer Zertifizierungsprüfung ermöglicht.
• Polyflame (Schwerpunkt Produktion)
Das Brandverhalten von Kunststoffen stellt ein entscheidendes Kriterium zur Verhinderung von Verlusten von Menschenleben und volkswirtschaftlichen Schäden dar und wird beeinflusst durch viele Parameter aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Ziel des Projektes ist es, durch eine Höherqualifizierung der industriellen Teilnehmer/innen, Unternehmen anzuregen Innovationen zu generieren und neue Produkte zu entwickeln.
• addm anu knowledge (Schwerpunkt Produktion)
Im Rahmen des Projektes sollen Themen wie neue Werkstoffe für additive Fertigung, neue Prozesse und Anlagen, neue Methoden in der Bauteilgestaltung und Konstruktion sowie die Umsetzung in neue Geschäftsmodelle und relevante Querschnittsthemen vermittelt werden. Die additive Fertigung steht für einen rasanten, innovativen Wandel und hohe Dynamik in der Produktionstechnik und der damit zusammenhängenden Wertschöpfungskette.
• DuS (Schwerpunkt IKT)
Das Qualifizierungsnetz Digitalisierung und Sicherheit zielt auf zwei grundlegende Voraussetzung der digitalen Transformation, nämlich der Gewährleistung der Sicherheit informationstechnischer Systeme und der Qualifizierung der Mitarbeiter/innen ab. Durch modularen Aufbau und eine adaptierte Laborinfrastruktur zur praktischen Anwendung der Inhalte können die Anforderungen der beteiligten Unternehmen bestmöglich erfüllt werden.
• Q-NNECT (Schwerpunkt Produktion)
Das Projekt hat zum Ziel 28 Unternehmen aus Westösterreich zu vernetzen um die Herausforderung der Digitalisierung erfolgreich zu meistern. Digitalisierung soll von den teilnehmenden Unternehmen als Chance wahrgenommen und als Treiber der eigenen Wirtschaftskraft betrachtet werden. Langfristig soll dadurch ein Wettbewerbsvorsprung erreicht und neuartige Produkte von Unternehmenspartner/innen auf den Markt gebracht werden. Ein Großteil der Schulungen wird in Form von E-Learning vermittelt, um die Inhalte möglichst praxisnah zu vermitteln und die Vernetzung zwischen den Firmen zu erhöhen.
• InduSec (Schwerpunkt IKT)
Am internationalen Automatisierungsmarkt zeichnet sich seit einigen Jahren eine Annäherung der beiden Technologiefelder „Information Technology“(IT) und „Operational Technology“ (OT) ab. Durch diesen erhöhten Vernetzungsgrad steigen auch die Anforderungen an die IT-und Informationssicherheit. InduSec setzt den inhaltlichen Schwerpunkt auf die Informationssicherheit in IT/OT-Umgebungen und betrachtet technische und organisatorische Aspekte der Produktion aus Angreifer- und Verteidigersicht.
• ECOPACK (Schwerpunkt Energie/Umwelt)
Derzeit gibt es österreichweit innerhalb der gesamten verpackungsrelevanten Industrie ein Defizit an Schulungen im Bereich der nachhaltigen Gestaltung, Produktion, Verwendung und Verwertung von Verpackungen im Sinne der Circular Economy. Ziel dieses Projektes ist die gezielte Schulung von Mitarbeiter/innen, um die heimischen Unternehmen in ihrer Innovationsleistung bezüglich nachhaltiger Verpackungen zu stärken.
Das Programm „Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“ wird von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt. Details zu den geförderten Projekten, zum Förderprogramm und dessen Schwerpunkten sind auf der Webseite www.ffg.at/Forschungskompetenzen abrufbar.
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