Wien (OTS) – Die 24-Stunden-Betreuung braucht einen klaren gesetzlichen Rahmen, der transparente und faire Bedingungen sicherstellt. Die Einführung eines Gütesiegels – wie von Pflegeorganisationen vorgeschlagen – ist zu wenig, da es Agenturen nicht zu Transparenz und Fairness verpflichtet. „Das Gütesiegel ist unverbindlich und setzt einen langwierigen und bürokratischen Zertifizierungsprozess voraus. Außerdem wird die Betreuungsleistung viel teurer“, sagt Silvia Rosoli, Leiterin der Abteilung Gesundheitsberuferecht und Pflegepolitik.
Ein klarer gesetzlicher Rahmen soll zudem einer Zwei-Klassen-Betreuung vorbeugen, die das Gütesiegel hervorrufen würde, so Rosoli. „Menschen mit geringerem Einkommen sind daher wieder auf sogenannte ‚Dumpingagenturen‘ angewiesen.“
„Der Staat muss sich überlegen, ob er Agenturen, die unfair und intransparent agieren, weiterhin mit monatlich 550 Euro indirekt fördern will“, sagt Rosoli. Denn in keinem anderen Dienstleistungsbereich gebe es so hohe Intransparenz und unfaire Bedingungen wie in der 24-Stunden-Betreuung.
Ein klarer gesetzlicher Rahmen für die 24-Stunden-Betreuung ist daher unerlässlich. Die AK fordert in diesem Zusammenhang auch den Ausbau mobiler und alternativer Betreuungsformen. Diese müssen jedoch auch leistbar und flächendeckend angeboten werden, damit zu betreuende Personen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben können.
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