Klagenfurt (OTS) – „Man kann doch pflegebedürftige Menschen nicht wie ein Paket von einer Einrichtung in die andere schieben! Und das nur, weil man ein paar Euro sparen will!“ So kommentiert FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann eine entwürdigende Herbergssuche, zu der die Gesundheitsabteilung des Landes eine psychisch und körperlich beeinträchtigte Frau seit zwei Wochen zwingt.
Das Unglück für die Patientin nahm seinen Lauf, als ihr Pflegegeld von der Stufe vier aus zwei runtergesetzt wurde. „Dann hat die Gesundheitsabteilung die Kostenübernahme für den Aufenthalt im Pflegeheim in Ebenthal gekündigt. Die arme Frau musste das Heim, in dem sie sich monatelang wohlgefühlt hat, umgehend verlassen. Ihre Tochter wurde angewiesen, die Mutter in eine Einrichtung zu bringen, welche aber für die Bedürfnisse von psychisch Kranken nicht ausgerichtet ist. Die Landesregierung hat sie hier tagelang zwangsuntergebracht, obwohl die Quartiergeber die Gesundheitsabteilung und die Tochter ausdrücklich gewarnt haben, dass sie die erforderliche Pflege nicht leisten könnten.
Es dauerte zwei Wochen, ehe das Land einen Gutachter vorbeischickte, der die vom Land angeordnete „Fehlunterbringung“ bestätigte und die Verlegung in eine für psychiatrische Fälle spezialisierte Einrichtung anordnete. Aber auch diese neue Übersiedlung dauert wieder Tage, weil in der Gesund-heitsabteilung niemand da ist, der die neuerliche Verlegung genehmigt,“ kritisiert Darmann.
Er ortet daher chaotische Zustände, in der für die Pflege zuständigen Abteilung, die offenbar unter großem politischem Spardruck stehe und daher jede Menschlichkeit vermissen lasse. „Ressortchefin LHStv Dr. Beate Prettner will ja, wie der Rechnungshof in einem aktuellen Bericht enthüllte, Leistungen kürzen und nur mehr Menschen mit Pflegestufe 4 oder 5 in ein Heim lassen. Dieser Spardruck von Prettner führt jetzt offenbar dazu, dass Menschen, deren Pflegegeld herabgestuft wird, aus Heimen rausgeworfen werden, selbst wenn sie sich dort monatelang wohlgefühlt haben.“
Für Darmann ist es skandalös und menschenverachtend, wie das Land mit dieser pflegebedürftigen Frau umging. „Wir werden das zum Thema im Landtag machen“, kündigt er an. In höchstem Maß fragwürdig sei auch, mit welcher Ignoranz die Kärntner Pflegeanwaltschaft den Vorfall behandelt hat. „Die Tochter, welche sich bei der Anwaltschaft beschwert hat, wurde vertröstet. Statt zu helfen, wurde beschwichtigt“.
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