Wien (PK) – Von Demokratiemüdigkeit ist nichts zu bemerken, zeigten sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Bundesratspräsidentin Inge Posch-Gruska, Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures und Dritte Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller angesichts des großen Besucherandrangs am Tag der offenen Tür im Parlament erfreut. Viele Bürgerinnen und Bürger ließen es sich nicht entgehen, auch die Büroräumlichkeiten des Nationalratspräsidenten und der Bundesratspräsidentin zu besichtigen und hinter die Kulissen der Parlamentsspitze zu blicken. Dabei wurde auch die Gelegenheit wahrgenommen, Fotos mit den PolitikerInnen zu machen.
Nationalfonds präsentiert sich erstmals im Palais Epstein
Angesichts des Gedenkjahres informierte erstmals der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus im Palais Epstein über dessen umfangreiches Aufgabengebiet und stieß damit auf großes Interesse. Viele Besucherinnen und Besucher merkten positiv an, dass sich der Fonds am Nationalfeiertag in einem Gebäude präsentiert, dessen ursprüngliche Besitzer aus einer jüdischen Familie stammen.
Die meisten Fragen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fonds betrafen die Kunstrestitution sowie das Findbuch, das die Suche nach Personen und Unternehmen in österreichischen Archivbeständen zu NS-Vermögensentziehungen und österreichischen Restitutions- und Entschädigungsmaßnahmen ermöglicht. Interessiert zeigten sich viele auch an der Dokumentation der Lebensgeschichten.
Ebenfalls im Epstein informierte die Parlamentsbibliothek, das „Gedächtnis des Hohen Hauses“, über ihr Angebot und ihre umfangreichen Bestände. Sie ist mit mehr als 365.000 Büchern die größte politikwissenschaftliche Bibliothek Österreichs.
Premiere für neues Nationalrats- und Bundesratspräsidium
„Der Nationalfeiertag erinnert uns an die bewegte Geschichte unseres Landes und an die Gewissheit, dass jeder für den anderen einstehen muss. Es ist das gesellschaftliche und freiwillige Engagement in der Bevölkerung, das unser Land so lebenswert macht“, sagte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der zum „offenen Büro“ geladen hatte. In den zahlreichen persönlichen Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern ging der Nationalratspräsident vor allem auf die Bedeutung des Parlaments und die Verankerung der Demokratie in unserer Gesellschaft ein.
Auch Bundesratspräsidentin Posch-Gruska konnte sich über das große Interesse an der Länderkammer freuen. Mit dem ihr eigenen Verve erläuterte sie ihren Gästen, die aus allen Bundesländern kamen, die Arbeit der zweiten Kammer und deren Bedeutung für einen lebendigen Föderalismus. Sie lud alle ein, die Sitzungen des Bundesrats zu besuchen oder sich diese im Fernsehen anzusehen, um sich auch ein Bild von dessen Aufgaben und Tätigkeiten machen zu können.
„Ich finde es großartig, wie viele Menschen heute da sind und das ‚Herz der Demokratie‘ besuchen“, zeigte sich Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures erfreut über die Möglichkeit, sich mit so vielen Bürgerinnen und Bürgern austauschen zu können. Sie verbinde mit diesem Tag Freude darüber, in einem freien, demokratischen Land leben zu können. Dies sei nicht selbstverständlich, sagte sie. Sie wolle daher jeden Tag daran arbeiten, diese Freiheit und unsere Demokratie zu erhalten.
Eine Premiere war der heutige Tag auch für Anneliese Kitzmüller in ihrer Funktion als Dritte Nationalratspräsidentin. „Trotzdem das historische Parlamentsgebäude derzeit nicht zugänglich ist, stellt der große Besucherandrang im Ausweichquartier unter Beweis, wie sehr die Bürgerinnen und Bürger mit der Demokratie und dem Parlamentarismus verbunden sind“, sagte sie. Vor allem freue sie sich über die vielen jungen Menschen. Das Interesse an der Bürgerbeteiligung führe zu einem dynamischen demokratiepolitischen Prozess, ist sie überzeugt.
Regen Andrang gab es auch bei den Informationsständen der fünf Parlamentsparteien im Kleinen Redoutensaal. (Schluss) jan
HINWEIS: Fotos vom Tag der offenen Tür im Parlament finden Sie auf der Website des Parlaments unter www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/ARCHIV.
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