Linz (OTS) – 86 Prozent der Betriebsratsvorsitzenden in gewinnorientierten Betrieben berichten von einem erfreulichen Ergebnis der Unternehmensbilanz. Mehr als 80 Prozent rechnen mit einer positiven Geschäftsentwicklung auch in den kommenden zwei Jahren. „Die Auftragslage unserer Unternehmen ist sehr gut und auch für die nächste Zeit durchaus vielversprechend. Die Gewinne steigen. Damit steht kräftigen Lohn- und Gehaltserhöhungen nichts mehr im Wege“, fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer anlässlich der aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen.
429 Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus gewinnorientierten Unternehmen in Oberösterreich haben im Rahmen einer Befragung des ISW (Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage in ihren Unternehmen abgegeben. Die Ergebnisse bestätigen die allgemeinen Wirtschaftsdaten: Die gute Konjunktur ist in den Betrieben stark spürbar, die Auftragslage ist sehr gut, die Beschäftigten haben alle Hände voll zu tun. Gleichzeitig steigt der Druck in den Betrieben. „Vielen Unternehmen scheint es nicht mehr zu reichen, gute Gewinne zu machen. Sie wollen ihre Profite immer noch weiter steigern“, berichtet AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Der Trend zum maximalen Profit wirkt sich unmittelbar auf die Belegschaften aus. Die Frage, ob im Betrieb ein Druck zu immer höheren Gewinnen spürbar ist, beantworten die Betriebsräte/-innen in der Studie zu 89 Prozent mit JA. Im Vorjahr waren es 84 Prozent.
Dabei laufen die Geschäfte derzeit hervorragend: 86 Prozent der Betriebsräte/-innen berichten von einem positiven Geschäftsjahr 2017, zehn Prozent von einer ausgeglichenen Bilanz und nur vier Prozent berichten von Verlusten. Auch kurz- und mittelfristig erwarten die Betriebsräte/-innen keinen Einbruch der positiven Geschäftsentwicklung. 85 Prozent gehen von einer eher guten bis sehr guten Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten aus. Bezogen auf die nächsten 24 Monate erwarten immer noch 82 Prozent eine positive Geschäftsentwicklung.
Ein brennendes Thema in den Unternehmen ist derzeit auch die Arbeitszeit, zu der auch die Betriebsräte aus nicht-gewinnorientierten Unternehmen befragt wurden – insgesamt 552 Personen: 70 Prozent der befragten Betriebsrätinnen und Betriebsräte beschäftigten sich in den vergangenen Monaten eher intensiv bis sehr intensiv mit Arbeitszeitfragen. Die jüngsten gesetzlichen Änderungen dazu heißen die Befragten nicht gut: 92 Prozent beurteilen den 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche negativ. Nur acht Prozent finden die Änderungen positiv.
AK-Präsident Kalliauer: „Die Beschäftigten in den Betrieben leisten hervorragende Arbeit. Sie meistern die hohe Auslastung der Unternehmen mit Bravour, verhelfen ihren Arbeitgebern zu steigenden Gewinnen und müssen dazu noch Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen hinnehmen, was die Arbeitszeiten betrifft. Es ist daher allerhöchste Zeit, dass auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren gerechten Anteil am wirtschaftlichen Erfolg bekommen!“ Er fordert hohe Lohn- und Gehaltsabschlüsse bei den aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen, die für die Menschen auch kräftig spürbar sind.
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