Wien (OTS) – Die unterschiedlichen Schicksale von Menschen in einer Großstadt und deren Sehnsucht nach Nähe stehen am Sonntag, dem 14. Oktober 2018, um 23.05 Uhr in ORF 2 im Mittelpunkt von Michael Kreihsls Episodenfilm „Liebe möglicherweise“. Kreihsl, der sowohl für Drehbuch als auch Regie verantwortlich zeichnet, lässt darin seine hochkarätig besetzten Hauptfiguren um Devid Striesow, Silke Bodenbender, Norman Hacker, Otto Schenk, Edita Malovčić, Gerti Drassl und Christine Ostermayer wie zufällig aufeinander treffen – um sich für eine Zeit miteinander zu verbinden und sich dann wieder zu trennen. Der vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Ensemblefilm feierte im Rahmen des Montreal World Film Festivals 2016 seine Weltpremiere und war 2017 bzw. 2018 für den Thomas-Pluch-Drehbuchpreis und den Österreichischen Filmpreis nominiert.
Noch mehr österreichischer Kinofilm im ORF
Nach „Liebe möglicherweise“ erwarten das ORF-Publikum noch zwei weitere mehrfach preisgekrönte ORF-Kinofilm-Premieren: Verena Altenberger brilliert am Freitag, dem 26. Oktober, um 20.15 Uhr in Adrian Goigingers Kinoerfolg als drogenabhängige Mutter, die alles dafür tut, um ihrem Sohn (Jeremy Miliker) „Die beste aller Welten“ zu schaffen. Anlässlich des 100. Todestages entführt Newcomer Noah Saavedra am Sonntag, dem 4. November, um 22.00 Uhr in ORF 2 als „Egon Schiele“ ins beginnende 20. Jahrhundert und gibt in Dieter Berners Erfolgsdrama einen der provokantesten Künstler Wiens zwischen „Tod und Mädchen“.
Statement von Drehbuchautor und Regisseur Michael Kreihsl
„In einer Abfolge der Unentschiedenheit, des Zweifelns, Zauderns, der Sehnsucht nach Befreiung und Suche nach Verbesserung zeige ich unterschiedliche Personen an Kreuzungspunkten einer Großstadt und ihre Bemühungen, miteinander zu kommunizieren. Sie alle teilen ihre Sehnsucht nach Nähe und gleichzeitig die Unfähigkeit dazu. Diese Menschen sind wie Atome oder Moleküle im Strom der Zeit, die zufällig aufeinanderprallen, aneinander hängenbleiben und sich irgendwann wieder mit anderen verbinden. Sie sind einsam, voller Selbstironie, manche verzweifelt, aber auch leicht wieder von ihrem Elend abzulenken, verhärtet, nie versteinert. Manche wissen – und sie tun nicht. Manche wollen sich ändern, aber nur … fast. Weil diese Personen ihren Überzeugungen und ihren Wünschen, ihrem Wissen und ihren Gefühlen zugleich gehorchen müssen, weil daraus nie ein Ganzes, ein konsequentes, widerspruchsloses Leben werden kann, berichte ich von diesem Betrug an sich selbst und von der Ernüchterung darüber, damit wir aufmerksam bleiben. Denn so könnte es eine meiner handelnden Personen gesagt haben: Das Leben wiederholt sich nicht, man muss sorgsam damit umgehen.“
Mehr zum Inhalt
Da ist der verheiratete Familienvater (Devid Striesow), der sich nach seiner völlig überraschenden Kündigung in die maßlos aufregende Geliebte (Edita Malovčić) seines Freundes (Norman Hacker) verschaut. Die wiederum nicht einsieht, wieso sie als Objekt der Begierde das Besitzdenken des einen beziehungsweise die Midlife-Crisis des anderen ausbaden soll.
Da ist seine Frau (Silke Bodenbender), eine Ärztin, die sich fragt, warum es bei ihr nie klappt – und die schon einmal anfängt, die Sachen ihres zukünftigen Exmannes in Kisten zu packen. Seit Monaten hat sie denselben deprimierenden Traum. Und eigentlich würde sie gern seinen Freund küssen.
Da ist ihr Patient, der 14-Jährige, der nach einer dummen Aktion in ein Auto gelaufen ist und seither im künstlichen Koma liegt. Seine Mutter (Gerti Drassl) harrt verzweifelt an seinem Krankenbett aus. Wäre da nicht dieser fremde junge Mann, der ihr zur Seite steht, wäre sie ganz allein.
Und da ist der alte Witwer (Otto Schenk), der einmal eine Berühmtheit war und inzwischen einsam und zunehmend vergesslich in seiner Wohnung sitzt. Er kauft Stützstrümpfe, hätte aber lieber eine Pistole. Oder zumindest ein sehr scharfes Rasiermesser. Die Patientenverfügung hat er schon unterschrieben.
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