Wien (OTS/SK) – Irritiert reagiert der Gleichstellungs- und LGBTIQ-Sprecher der SPÖ, NAbg. Mario Lindner, auf das aktuelle Interview von Kardinal Schönborn. Im Gespräch mit der Zeitung „Sonntag“ fordert der Vorsitzende der Bischofskonferenz die Regierung dazu auf, gewissenhaft zu prüfen „ob es Wege gibt, das (VfGH-)Erkenntnis so umzusetzen, dass es keine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung mehr gibt und trotzdem die Unverwechselbarkeit der Ehe bleibt“ und spricht sich für eine Ehe nur zwischen gegengeschlechtlichen Partnern aus. Für Lindner steht fest: „Diese Meinung sei dem Kardinal unbenommen. In Österreich sind Staat und Kirche aber getrennt und zwar aus gutem Grund. Es ist fragwürdig, dass die Kirche sich in der Frage der zivilen Ehe und Partnerschaft einmischt – schließlich ist es ausschließlich die Aufgabe des Staates, hier Regeln zu schaffen!“ ****
Für Lindner, auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo, steht fest, dass die Institution der Ehe durch die Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare auf- und nicht abgewertet wird. „Das Höchstgericht hat glasklar entschieden, dass die ‚Ehe für ALLE’ kommen muss. Dass nun von der Kirche, aber auch Teilen der Regierung nach Schlupflöchern gesucht wird, um Diskriminierungen am VfGH vorbei aufrechtzuerhalten, ist gelinde gesagt bedenklich“, so Lindner. „Mit dieser Diskussion auf dem Rücken von tausenden Paaren in unserem Land muss endlich Schluss sein. Es wird höchste Zeit, dass auch Österreich sich in die Reihe der meisten westlichen Länder einreiht und die Ehe nicht mehr davon abhängig macht, wen man liebt und mit wem man sein Leben verbringen will!“ (Schluss) up/mp
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