Wien (PK) – Die Politik sollte bei Kunst mehr hinhören. Auch seien Kinder und Jugendliche früh mit Kunst und Kultur zu konfrontieren. In diesem Befund sind sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der international renommierte Pianist Rudolf Buchbinder einig, wie die beiden in einem Kurier-Interview von heute, 21. September 2018, feststellen.
Was die politische Kultur, die „aktuelle Tonalität“, im Parlament betrifft, so ortet der Chef des Hohen Hauses, der selbst leidenschaftlicher Musiker und Dirigent ist, schrille und laute Töne. Sowohl in Politik als auch in der Gesellschaft sei zudem das Phänomen zu beobachten, dass einzelne Gruppen nicht mehr das größere Gesamte im Fokus haben. „Vielleicht fehlt uns manchmal die richtige Partitur“, meinte Sobotka, der sich mehr Balance wünschen würde. Dennoch attestiert der Nationalratspräsident allen Abgeordneten, an der Würde des Hohen Hauses zu arbeiten. Das werde nur oft in der unmittelbaren Emotion vergessen.
Sobotka hält das Hinhören auf Kunst und Wissenschaft für einen wesentlichen Faktor für die Politik. Das Parlament pflege in diesem Sinne beispielsweise Partnerschaften mit der Akademie der Wissenschaften, der Musikuniversität oder mit der Universität für angewandte Kunst. KünstlerInnen haben oftmals ein wesentlich höheres Sensorium für gesellschaftliche Entwicklungen, so Sobotka. Es gelte, das einigende Band von Kunst und Kultur stärker wahrzunehmen und zu erkennen, dass es eine gewisse Kultur im Umgang miteinander braucht. (Schluss) jan
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