Nina Horowitz gibt „Ein.Blick“ ins Dorfleben in Mariasdorf im Südburgenland – am 14. September um 21.20 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – „Männer muss man zappeln lassen, bevor sie die Dame ihres Herzens erobern dürfen!“ Davon ist jedenfalls Rosa Eichberger, die Seniorchefin vom „Little London“, überzeugt. In ihrer Diskothek treffen einander bei der launigen Veranstaltung „Wilma’s Singletreff“ einsame Herzen, um jemanden kennenzulernen. Und die brauchen eben Tipps von der Seniorchefin. Findet die Seniorchefin.

Mariasdorf im Südburgenland. Ein Dorf wie viele andere. Obwohl? Wenn man einen näheren Blick wagt, sieht man Unikate. In der dritten, von Nina Horowitz gestalteten Folge der neuen ORF-Dokumentationsreihe „Ein.Blick“ – zu sehen am Freitag, dem 14. September 2018, um 21.20 Uhr in ORF 2 – lernt man „Im Dorf“ Menschen kennen, die spannende Biografien zu erzählen haben und gern darüber reden, warum sie sich vieles vorstellen können, nur kein Leben in der Großstadt.

Da nehmen viele Mariasdorfer lieber das Pendeln in Kauf. Sie arbeiten im nahegelegenen Oberwart oder in Wien, leben aber weiterhin zu Hause. Denn am Wochenende ist Mariasdorf alles andere als ein Geisterdorf. Da gibt es den Kirtag, Fußball-Meisterschaften und Asphalt-Schießen zur Gaudi. Das Amüsement erlaubt man sich aber nicht, ohne vorher in der Messe gewesen zu sein. Das versteht sich am Land für viele noch von selbst.

Im kleinen Ort lebt – mit ihrem geliebten Hasen Felix und ihren Hühnern – Theresia Karner, die nicht verstehen kann, warum die jungen Leute heutzutage nur Suppen aus dem Packerl essen: „Ich bin ein Feind vom Pulver“, wird die sonst sehr gutmütige 80-Jährige bei diesem Thema resolut. Ihre Passion ist nun einmal das Kochen, am liebsten macht sie alte Bauernkost. Ihr Mann musste pendeln, weil die Arbeit in der Region knapp war. Die gebürtige Mariasdorferin blieb also zu Hause bei den Kindern: „Im Ausland war ich überhaupt nie. Sondern mein ganzes Leben lang einfach hier.“

Und es gibt in Mariasdorf den Unternehmer Franz Polster, der mit seinen Mitarbeiter/innen auch im Hochsommer Weihnachtsbeleuchtung herstellt: „Keinen chinesischen Plastikramsch, der gelb, blau und rot blinkt. Wir halten uns an unsere hiesigen, christlichen Werte und setzen aufs elegante Tannengrün.“ In seiner Firma produziert werden aber auch Relais, die in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden. In Panzern zum Beispiel. Da ist aber gar nichts dabei, findet der Herr Polster, der diesbezüglich keinerlei moralische Bedenken hat.

Und da lebt Herbert Schwarz, der die besten Witze kennt. Einen liebt er besonders: „Warum heißt es Muttersprache? Weil der Vater nix zu reden hat. Hahaha.“ Herr Schwarz hat lange im bedeutenden Braunkohlebergwerk in der Region gearbeitet: „Wir Kumpel haben immer zusammengehalten. Da hat keiner den anderen im Stich gelassen.“ In den 1960er Jahren wurde das Bergwerk geschlossen: „Das war ein Schock für die ganze Region, von dem wir uns Jahre lang nicht erholt haben.“

Herbert Schwarz, der mittlerweile lang in Pension ist, liebt die imposante gotische Kirche in Mariasdorf: „Um die beneiden uns viele. Für mich ist es eine der schönsten Kirchen im gesamten Südburgenland.“ Wenn man gläubig ist, gibt es vieles zwischen Himmel und Erde: „Unser Fleischhacker zum Beispiel war davon überzeugt, dass ihm sogar die Maria erschienen ist. Eines Tages ist er ins Wirtshaus gekommen und hat uns ganz aufgeregt davon erzählt.“

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