Wien (OTS) – Die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikabfall ist eines der dringlichsten Themen im Umweltbereich mit dem sich die EU derzeit auseinandersetzt. Jedes Jahr landen rund 500.000 Tonnen Plastikmüll in den Meeren, Tendenz steil nach oben. „Die von der Kommission angestrebte Einschränkung der Nutzung von Einwegkunststoffartikeln ist zu begrüßen, da diese für rund 70 Prozent des in den Ozeanen treibenden Plastiks verantwortlich sind. Daneben müssen Anstrengungen unternommen werden, um die Verbraucherinformation in Bezug auf Müllvermeidung und -trennung zu verbessern sowie Anreizsysteme, wie z. B. automatisierte Sammelsysteme zu schaffen, um Plastikmüll zu reduzieren und die Recycling-Quote zu erhöhen“, so die freiheitliche EU-Abgeordnete Dr. Barbara Kappel. „Für Unternehmen muss hier das Prinzip der Proportionalität gelten, sowohl was mögliche Verbote, Normierungen als auch die erweiterte Produzentenhaftung betrifft“. Kappel ist Berichterstatterin für die Stellungnahmen des ITRE- und ECON-Ausschusses zur Richtlinie über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt.
Der Umstieg auf eine funktionierende Kreislaufwirtschaft muss in den Mittelpunkt der Bemühungen auf EU-und internationaler Ebene rücken. Das Kreislaufwirtschaftspaket der EU sieht ein 50 Prozent-Reduktionsziel für das Recycling von Plastikverpackungen bis 2025 und von 55 Prozent bis 2030 vor. Dazu kommt das Verbot von Kunststoff-Tragetaschen, das bis 2019 eine Reduktion von 80 Prozent (im Vergleich zu 2010) vorsieht. Der Fokus muss global ausgerichtet sein, denn Studien zeigen, dass 80 Prozent der Meeresabfälle aus lediglich 20 Ländern stammen, von denen keines Mitglied der EU ist. „Es bedarf eines weltweiten Ansatzes zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung auf der Ebene der G7, G20, OECD, der UN-Partnerschaft zur globalen Vermeidung von Meeresabfall sowie die Umsetzung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Ebenso sind Sensibilisierungskampagnen und Bildungsmaßnahmen im Bereich Abfallvermeidung und Recycling nötig, um eine nachhaltige Reduzierung von Einwegkunststoffartikeln zu ermöglichen“. sagte Kappel.
Auch eine Umschichtung der Mittel aus dem mehrjährigen Finanzrahmen der Union in den Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation ist anzustreben. „Die Bekämpfung von Meeresabfällen kann wirtschaftliche Chancen bergen. Berechnungen zufolge können in den nächsten Jahren 30.000 neue Arbeitsplätze, insbesondere lokale Jobs, geschaffen werden. Unternehmen können zudem ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Innovationen, Forschung und Entwicklung steigern, indem sie zu einer ressourceneffizienten und CO2-armen Wirtschaft beitragen“, so Kappel.
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