ÖAMTC-Bilanz Sommerreiseverkehr 2018

Wien (OTS) – Mit 565 Staus im Sommerreiseverkehr, einem Plus von 12,1% gegenüber dem Vorjahr, bilanzieren die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen den Sommerreiseverkehr 2018. Dabei wurde Verkehrsüberlastung einmal mehr als Stauursache Nr.1, mit guten 40% diagnostiziert. Kritik wurde an den Grenzkontrollen als Stauverursacher vor allem aus dem Bundesland Salzburg laut. Tirol und Salzburg „matchten“ sich bis zum letzten Wochenende um das staureichste Bundesland. Gezählt wurden, wie auch in den vergangenen Jahren, Staus mit einer Länge von mehr als 1,5 Kilometern bzw. Verzögerungen von mindestens 15 Minuten an den Samstagen und Sonntagen während der Ferien in Österreich.

Anhaltender Trend zu Autoreisen

„Was unser Reisemonitoring und das des ADAC vermuten ließ, findet jetzt in der Staustatistik seinen Niederschlag: Autoreisen stehen nach wie vor im Trend“, erklärt der Club das 12%ige Plus in der Staustatistik. Dabei fällt auch die steigende Nachfrage nach Kurzurlauben und Wochenendausflügen im benachbarten Süden ins Gewicht. Kroatien und Italien erfreuen sich sowohl in Österreich als auch in Deutschland ungebrochener Beliebtheit.

Zwt.: Verkehrsüberlastung abermals häufigste Stauursache

Verkehrsüberlastung war dieses Jahr mit punktgenau 40% abermals die häufigste Ursache für Staus. Staus vor den Mautstellen waren auf den Hauptreiserouten ebenso obligatorisch, wie Blockabfertigung vor den Tunnelbereichen. Spürbar war bei den Stauursachen auch der österreichische EU-Vorsitz. „Man hat sich bemüht, die Hauptverbindungen möglichst baustellenfrei zu gestalten, das schlägt sich auch in den Zahlen nieder“, erklärt der Club den Rückgang von 15,2% auf 5,7% der baustellenbedingten Staus.

2014 2015 2016 2017 2018 Verkehrsüberlastung 34,4% 38,8% 32,8% 40,7% 40,0%
Unfälle 46,9% 39,3% 32,4% 20,6% 32,7%
Baustellen 7,6% 8,1% 12,3% 15,2% 5,7%
Defekte Fahrzeuge 6,0% 5,4% 4,1% 3,5% 5,1%
Grenzkontrollen 11,8% 15,7% 9,9%

Kritik an Grenzkontrollen

„Kroatienurlauber mussten an der EU-Außengrenze zu Slowenien bei der Heimreise drei Stunden Wartezeit wegen Grenzkontrollen in Kauf nehmen. Geriet man dann noch in den Rückstau vor Grenze am Walserberg kamen an starken Tagen noch gut zwei Stunden dazu. Mit sonstigen Verzögerungen, etwa an Mautstellen oder unfallverursachten Staus, ergibt sich eine Stauzeit von einem vollen Arbeitstag“, rechnet der Club Verzögerungen im Sommerreiseverkehr vor.

Längster Stau: 28 Kilometer vor der Grenze am Walserberg

Insbesondere in Salzburg macht sich Unmut über die Grenzkontrollen breit. Hier verzeichnete man mit 28 Kilometern auch den längsten Stau der Sommerreisesaison. Der Salzburger ÖAMTC-Direktor Erich Lobensommer weist darauf hin, dass derart lange Wartezeiten nicht nur den Autofahrern Nerven koste, sondern auch zum Schaden von Anrainern und der Umwelt allgemein seien. „Wir ersparen uns letzten Endes die gesamte Diskussion über Stickoxide, ob 80 oder 100 auf der Autobahn, denn im Stau wird ein Vielfaches davon emittiert“, sagte Lobensommer.

Bundesländer im Vergleich – Tirol wieder mit den meisten Staus

Um den ersten Platz im ÖAMTC-Stauranking „matchten“ sich wieder die klassischen Transitländer Tirol und Salzburg, heuer bis zum letzten Wochenende. Dabei blieb Tirol im Ländervergleich mit knappen 25% stabil, Salzburg legte gleich von 18,6% auf 23,4 % zu. Fast gleichauf kamen dahinter Kärnten mit 15,8% (2017:11,4%) und die Steiermark mit 15,0% (2017:16,1%). Die beiden Bundesländer wechselten gegenüber 2017 die Plätze. Von der Baustellenfreiheit profitierte Niederösterreich mit 8,6% der Staus, gegenüber 10,4 im Vorjahr .

Hotspots und belastete Routen

Der Hotspot im heurigen Sommerreiseverkehr war neuerlich der Großraum Salzburg (A1 und A10). Gefolgt von der Fernpassstrecke in Tirol.

Unverändert an der Spitze des Staurankings bleibt die Tauern Autobahn (A10). 17,2% aller registrierten Staus wurden hier verzeichnet. Es folgt die Fernpass Straße (B179) mit heuer 12,4%, beides vielgenützte Transitrouten. Auf der Pyhrn Autobahn (A9) machten sich die Bauarbeiten an Tunnels in OÖ bemerkbar: 9,7%. Fallende Prozentpunkte verzeichneten West Autobahn (A1) mit 8,1% und Süd Autobahn (A2) mit 5,5%. Auch dies ist mit der weitgehenden Baustellenfreiheit zu erklären.

Kurzer Ausblick auf September

Mit den Ferienenden in Westösterreich und Bayern steht das kommende Wochenende noch einmal ganz im Zeichen der Rückreise, Verzögerungen in Richtung Norden sind programmiert. Richtung Süden wird es zwar ruhiger, der Reisestrom reißt aber, wie schon in den letzten Jahren beobachtet, nicht wirklich ab.

Um den 20.September werden die Grenzkontrollen rund um Salzburg noch einmal verschärft werden. Dann treffen sich die europäischen Staatschefs im Zuge des EU-Gipfels in der Mozartstadt. In der Salzburger Innenstadt wird es zu Straßensperren und Fahrverboten kommen.

Ende September wird es auch im Raum Innsbruck zu Verkehrsbehinderungen kommen. Vom 22. Bis 30.September werden dann die Rennen der Straßenrad WM ausgetragen.

An die Redaktionen:
Download Staubilanz-Grafik unter:
http://www.oeamtc.at/staubilanz2018.pdf/27.145.618

(Schluss)
Obermayr/Dachs/Kner

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