Wien (OTS/SK) – SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher ist äußerst verwundert über die weltfremden Aussagen von Multifunktionär Harald Mahrer zum Fachkräftemangel: „Jeder Mensch, der mit zwei offenen Augen durch unser Land fährt und sich mit Vertretern der Wirtschaft unterhält, weiß, dass es Bedarf an Fachkräften gibt. Dass ausgerechnet der Präsident der Wirtschaftskammer das offenbar nicht weiß, wirft kein gutes Licht auf die Personalauswahl der Regierung. Harald Mahrer hat mittlerweile offenbar einfach zu viele Funktionen, um zu erkennen, dass die Politik der Regierung den Fachkräftemangel vergrößert. Dazu passt leider auch, dass die Regierung erfolgreiche Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel von SPÖ-geführten Regierungen streicht.“
Das AMS wendet für überbetriebliche Ausbildungsplätze beträchtliche Mittel auf (2017 insgesamt rund 173 Mio. Euro), die im Zuge der von der Regierung beabsichtigten Kürzungen des AMS-Budgets unter die Räder kommen dürften. Die Teilnehmer erhalten in den überbetrieblichen Lehrwerkstätten eine sehr gute, umfassende Ausbildung in top-ausgestatteten Werkstätten, was sich in guten Vermittlungserfolgen der Ausgebildeten äußert. „Dies ist Sparen am falschen Platz, da die Wirtschaft in Österreich gerade jetzt über einen beträchtlichen Facharbeitermangel klagt. Daher sollten vielmehr die Mittel dafür aufgestockt werden, um noch mehr Arbeitskräften diese Möglichkeit zu bieten“, so Lercher.
Weiters sollte für Flüchtlinge und Migranten, die sich schon in Österreich befinden, neben betrieblichen Lehrstellen auch die Möglichkeit geschaffen werden, Mangelberufe in den überbetrieblichen Lehrwerkstätten des AMS zu erlernen. Um dies für eine größere Zahl zu ermöglichen, sollten zusätzliche Mittel dafür bereitgestellt werden, fordert Lercher. Damit könnten schon in Österreich befindliche Flüchtlinge in diesen Berufen ausgebildet und beschäftigt werden und statt von Sozialleistungen zu leben, sich selbst erhalten. Sie würden damit einen Beitrag dazu liefern, den Facharbeitermangel in Österreich zu lindern.
„Dies wäre wesentlich vernünftiger als von außerhalb der EU über die Mangelberufsliste Fachkräfte anzuwerben“, so Lercher. Es sei wirtschaftlich nicht nachvollziehbar, Flüchtlinge, die gut integriert sind und in einem Mangelberuf arbeiten, wieder abzuschieben – und gleichzeitig von außerhalb der EU Fachkräfte anzuwerben. (Schluss) sc
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