Bregenz (OTS) – (VLK) – Die Vorarlberger Bauwirtschaft braucht jährlich ca. vier Millionen Tonnen Kies und Gestein. Damit dieser Bedarf weiterhin gedeckt werden kann, müssen in nächster Zeit neue Abbaubewilligungen erteilt werden – zu diesem Ergebnis kommt einer vom Land in Auftrag gegebenen Studie. Empfohlen wird, nach Möglichkeit bestehende Abbaufelder zu erweitern und auch wieder Nassbaggerungen einzuplanen. In einer Folgeuntersuchung sollen nun die entsprechenden Potenziale erhoben werden, so Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser im Pressefoyer am Dienstag, 24. Juli.
Der größte Teil des Gesamtbedarfs wird von heimischen Betrieben mit bewilligten Abbaufeldern in drei Regionen (Walgau, Rheintal, Bregenzerwald) beigesteuert. Sie liefern derzeit insgesamt ca. 2,75 Millionen Tonnen an mineralischem Rohstoff. Diese Abbaumenge wird sich in den nächsten Jahren erheblich reduzieren – bis in zehn Jahren um fast drei Viertel. Wird nichts getan, würde Vorarlberg von zusätzlichen Importen aus Deutschland und Tirol abhängig, gab LH Wallner zu bedenken.
Die Verfügbarkeit von Steinen als Baumaterial ist beim Thema Hochwassersicherheit von entscheidender Bedeutung. Schon der derzeitige Abbau an Wasserbausteinen reicht gerade für den mittleren, jährlichen Baubetrieb aus, im Falle von Hochwasserereignissen fehlen aber erhebliche Mengen. „Hier ist eine vorausschauende Planung gefragt, damit Eingriffe in schützenswerte Gebiete, wie sie nach dem Hochwasser 2005 nötig waren, vermieden werden können“, erklärte Landesstatthalter Rüdisser. Er verwies auf das Jahrhundertprojekt „Rhesi“, das in den nächsten Jahren einen großen Bedarf an Wasserbausteinen bringen wird, der durch die derzeit genehmigten Abbaufelder nicht gedeckt werden kann.
Weil die Gewinnung mineralischer Rohstoffe und deren Transport ein komplexes und auch sensibles Thema ist, bei dem viele verschiedene Interessen – Natur- und Landschaftsschutz, Wasserwirtschaft, Raumplanung, Umweltschutz und Tourismus – aufeinandertreffen, wird die mögliche Vergabe neuer Abbaubewilligungen sorgfältig geprüft. „Das hat im Rahmen umfassender, ordentlicher Verfahren zu geschehen“, sagte Landeshauptmann Wallner.
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