Wien (OTS) – Der Kärntner Slowene Florjan Lipuš erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2018, gab Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien Gernot Blümel heute bekannt: „Ich freue mich, dass Florjan Lipuš mit der höchsten Auszeichnung, die die Republik Österreich einer Künstlerin oder einem Künstler für besonders hervorragende Leistungen verleiht, geehrt wird. Lipuš, der im vergangenen Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, ist ein bedeutender österreichischer Schriftsteller, dessen Werk aufgrund seiner besonderen Stellung als slowenisch schreibender österreichischer Autor auch auf europäischer Ebene großen Anklang findet. Seine Literatur baut auf ästhetische Autonomie, sprachliches Experiment und literarische Innovation. Ich danke dem Kunstsenat für die hervorragende Wahl und gratuliere Florjan Lipuš ganz herzlich!“
Der Große Österreichische Staatspreis 2018 wird auf Vorschlag des 21-köpfigen Österreichischen Kunstsenats an den slowenisch schreibenden österreichischen Autor Florjan Lipuš verliehen. Die Auszeichnung, die von der Republik Österreich vergeben wird und mit 30.000 Euro dotiert ist, geht jedes Jahr an eine Künstlerpersönlichkeit aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur oder Musik. Die Verleihung durch Bundesminister Gernot Blümel findet am 1. Oktober 2018 um 13:00 Uhr im Bundeskanzleramt statt.
Auszug aus der Begründung des Kunstsenats
Florjan Lipus, der 1937 als Sohn einer Magd in Lobnig oberhalb von Bad Eisenkappel/Zelezna kapla geboren wurde, ist ein Kärntner Schriftsteller slowenischer Sprache, der bereits 1981 mit seinem von Peter Handke und Helga Mracnikar ins Deutsche übersetzten Roman „Der Zögling Tjaž“, in der internationalen Literaturwelt großes Aufsehen erregt hat. Im „Zögling Tjaž“ ist sein gesamtes erzählerisches Opus thematisch angelegt, das er in zahlreichen Romanen und Erzählungen weiterentwickelt und entfaltet hat. Lipuš behandelt in seiner Literatur den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die Vertreibung und Ermordung der Kärntner Slowenen, die Geringschätzung der slowenischen Minderheit durch die Mehrheitsbevölkerung, aber auch die Rettung der schwindenden Welt slowenischer Wörter und Wendungen als Grundlage einer neuen selbstbewussten Identität.
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