Wien (OTS/SK) – „Dieses Gesetz wird drei Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und de facto jede Familie in unserem Land treffen“, stellte Kern in der Dringlichen Anfrage der heutigen Plenarsitzung im Parlament fest. Kern betonte, dass wir in einer Zeit der Veränderung leben würden, da gebe er der Regierung durchaus Recht. „Und ich bin auch der Meinung, dass wir über die Arbeitszeit und die Arbeitswelt ernsthaft diskutieren müssen. Aber wir können nicht Fragestellungen und Problemlösungen aus dem 19. Jahrhundert nehmen um damit die Fragen des 21. Jahrhunderts zu beantworten“, erklärte Kern. ****
Vorliegender Gesetzesentwurf bringe alle Vorteile nur für die Arbeitgeber und für die ArbeitnehmerInnen nur die jederzeitige Verfügbarkeit. „Das ist ein Konzept, mit dem wir uns nicht anfreunden können“, sagte Kern. Der SPÖ-Klubobmann kritisierte, dass in einer Zeit der Digitalisierung und Roboterisierung eine Arbeitszeitverlängerung umgesetzt werden soll, anstatt einer Arbeitszeitverkürzung. „Ich bin nicht der Meinung, dass wir die Menschen und ihre Bedürfnisse den Profiten unterzuordnen haben. Der Wert eines Menschen darf nicht von seinem Kontostand abhängen“, erklärte Kern.
Der soziale Ausgleich habe Österreich erfolgreich gemacht. „Tüchtige Unternehmer und fleißige Arbeitnehmer haben den Erfolg gemeinsam sichergestellt und am Ende haben auch alle gemeinsam davon profitiert. Diesem Verständnis der Gemeinsamkeit wird nun der Boden entzogen“, betonte Kern. „Hier geht es um Gerechtigkeit und auch um Freiheit. Die MitarbeiterInnen benötigen unseren Schutz für diese Freiheit. Und diese Regierung setzt auf das Recht des Stärkeren. Doch mit Marie von Ebner-Eschenbach wissen wir: Das Recht des Stärkeren ist das größte Unrecht“, erklärte Kern.
Der SPÖ-Vorsitzende nannte die Bedenken der Bischofskonferenz, des Tiroler ÖAAB-Chefs, des Katholischen Familienverbands und vieler ExpertInnen, die größte Bedenken hinsichtlich der 60-Stunden-Woche haben. „Sie knien vor dem Altar ihrer Großspender, während die Bischofskonferenz Sie darauf hinweisen muss, was christlich-soziale Werte sind“. Für Kern ist klar: „Das ist ein sehr schlechter Gesetzesentwurf. Doktern Sie daran herum und Sie erhalten einen schlechten Gesetzesentwurf. Und ich bin aber der Überzeugung, dass die Menschen, die fleißigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Tüchtigen dieses Landes wahrlich etwas anderes verdient haben.“ (Schluss)up
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