Dziedzic fordert rasche Umsetzung von drittem Geschlechtseintrag

Wien (OTS) – „Das heutige Urteil des Verfassungsgerichtshofs ist sehr erfreulich und beruhigend. Ich bedanke mich bei allen, die hierfür lange Zeit gekämpft haben, allen voran Alex Jürgen* – auch wenn wieder nicht die Politik, sondern ein Gericht über Nicht-Diskriminierung entscheiden musste“, sagt Ewa Dziedzic, Bundesrätin der Grünen und Sprecherin der Grünen Andersrum. Jetzt sei diese aber am Zug: Die Bundesregierung muss neben „männlich“ und „weiblich“ einen dritten Geschlechtseintrag schaffen.

„Es geht um mehr, als nur um die Anerkennung von geschlechtlicher Vielfalt, es geht auch um Rechtssicherheit und das Recht auf Unversehrtheit“, sagt Dziedzic. Bereits im November 2017 entschied das deutsche Bundesverfassungsgericht positiv über die Schaffung einer dritten Option beim Geschlechtseintrag. Das Urteil in Österreich erfolgte aufgrund einer Klage der intergeschlechtlichen Person Alex Jürgen*. „Bei aller Freude über das Urteil, es gibt in Österreich noch einiges zu tun. Die Bundesregierung scheint sich für Gleichstellung und Nicht-Diskriminierung jedoch weniger zu interessieren“.

Dziedzic ortet Nachholbedarf, wenn es um die Rechte von trans,- und intergeschlechtlichen Person geht. Noch immer gibt es in Österreich zwangszuweisende Geschlechtseingriffe. „Wir müssen medizinische, geschlechtsverändernde Eingriffe sofort stoppen“, sagt Dziedzic und weiter: „Geschlechtszuweisende Eingriffe an intergeschlechtlichen Babys, Kindern und Jugendlichen sind massive Menschenrechtsverletzungen. Es muss Konsens sein, dass solche Eingriffe in Österreichs Krankenhäusern nicht mehr durchgeführt werden. Im Moment haben wir nicht einmal Zahlen dazu“, so die Bundesrätin und abschließend: „Heute freuen wir uns über das Urteil, ab morgen werden wir weiter Druck machen, damit die Diskussion nicht einschläft“.

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