ÖAMTC: Klimaziele mit technologischer Evolution und alternativen Kraftstoffen schaffbar (Teil 1) (+Foto, +Grafik)

Wien (OTS) – Als Folge des Klimaschutzabkommens von Paris hat sich Österreich verpflichtet, seine CO2-Emissionen aus dem Pkw-Verkehr bis 2030 um 36 Prozent senken. Für den ÖAMTC ist klar, dass der Verkehrssektor seinen Beitrag dazu leisten muss. Wie das ohne Einschränkungen der individuellen Mobilität gelingen kann, zeigt der heute, Montag, vom Mobilitätsclub präsentierte Expertenbericht „Mobilität & Klimaschutz 2030“. „In dieser Studie zeigen unabhängige Experten aus Technik, Wissenschaft und Wirtschaft, wie Österreich die klimapolitischen Vorgaben ohne Verbote und Verteuerungen erreichen kann – und damit eine klimafreundliche Mobilität, die technisch machbar und für Konsumenten leistbar ist“, unterstreicht ÖAMTC-Präsident Gottfried Wanitschek die Rolle des Mobilitätsclubs als Interessenvertreter von 2,7 Millionen Mitgliedern.

Technologischer Fortschritt bringt Effizienzsteigerung und 28 Prozent CO2-Reduktion

In der Debatte rund um eine CO2-Reduktion bis 2030 wird oft der „natürliche“ Fortschritt der Technik außer Acht gelassen. So erwarten die Experten, dass reine Verbrennungsmotoren schon ab 2023 nicht mehr die Mehrheit und ab 2030 sogar nur mehr ein Prozent der Neuzulassungen stellen werden – zugunsten vor allem von Hybriden. „Alles in allem werden die CO2-Emissionen laut Expertenaussagen dank technischer Verbesserungen und neuer Zusammensetzung der Pkw-Flotte bis 2030 um 28 Prozent sinken. Das lässt das Ziel von 36 Prozent in greifbare Nähe rücken“, betont ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold.

Um das CO2-Einsparungsziel zu erreichen, schlägt der Mobilitätsclub einen Mix aus altbekannten und bisher stiefmütterlich behandelten Maßnahmen vor: Selbstverständlich soll der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, speziell rund um die Ballungsräume, weiter vorangetrieben werden. Auch E-Mobilität und Radfahren sollen weiter gefördert werden. Zusätzlich schlägt der Club vor, insbesondere im ländlichen Raum statt der wenig genutzten öffentliches Verkehrsmittel stärker auf sogenannte Mikro-ÖV Dienste, die auch private Betreiber erbringen können, zu setzen. Weiter sollten gezielt Anreize zur Hebung des Pkw-Besetzungsgrades gesetzt werden. Darüber hinaus rät der ÖAMTC, einen freien Markt für Anbieter von integrierten Mobilitätsdienstleistungen zu schaffen. Denn mit diesen „Mobility as a Service“-Angeboten ließe sich der Nutzungsgrad von öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich heben.

Mit alternativen Kraftstoffen sogar bis zu 89 Prozent
CO2-Reduktion möglich

Dazu kommen große Einsparungspotentiale durch alternative Kraftstoffe: So kann laut Expertenbericht der massive Einsatz von alternativen bzw. synthetischen Kraftstoffen, so genannten E-Fuels, einen entscheidenden Beitrag zur Senkung von CO2-Emissionen leisten. In einem visionären Szenario ist – zusammen mit den Einsparungen durch die technologische Entwicklung – sogar eine CO2-Gesamtreduktion von 89 Prozent möglich.

Ende für Verbrennungsmotor 2030 würde 16 Milliarden Euro
kosten

Der Expertenbericht zeigt aber auch: Würden Verbrennungsmotoren ab 2030 verboten, dann würde das gesamtwirtschaftlich 16 Milliarden Euro kosten. Den Großteil dieser Kosten, nämlich 13 Milliarden Euro, hätten unmittelbar die Konsumenten zu tragen. „Es ist für den ÖAMTC als Interessenvertreter von 2,7 Millionen Mitgliedern nicht hinnehmbar, dass die Kosten auf den Konsumenten abgewälzt werden“, so Schmerold. Ablehnend steht der ÖAMTC auch den rund um die Klimastrategie diskutierten Maßnahmen, wie Steuererhöhungen, Roadpricing, Citymauten, Fahrverbote, der Absenkung der allgemeinen Tempolimits und der Abschaffung der Großen Pendlerpauschale gegenüber.

Mobilitätswende muss soziale und wirtschaftliche Dimension berücksichtigen

Eine sinnvolle und machbare Mobilitätswende muss auch die Wertschöpfung und Arbeitsplätze sichern und die notwendige individuelle Mobilität für sozial Schwächere gewährleisten. So bestätigt der Expertenbericht, dass Automobilität und Antriebstechnologien in Österreich für einen erheblichen Wertschöpfungs- und Beschäftigungsanteil sorgen. Daher wäre es zielführend, die technologische Weiterentwicklung zu fördern, statt sie einzuschränken. Gleichzeitig sind von aktuell geplanten Verboten in großem Maße Familien, Landbevölkerung und sozial Schwächere betroffen. Aus Sicht des ÖAMTC muss daher auf eine soziale Verträglichkeit der Maßnahmen geachtet werden – denn nur dann wird auch die notwendige Akzeptanz und aktive Unterstützung für die Erreichung der Klimaziele realisierbar sein.

Der Expertenbericht „Mobilität und Klimaschutz 2030“ enthält überdies eine Experten-Analyse zu Elektromobilität, eine Kosten-Analyse unterschiedlicher Antriebsarten aus Konsumentensicht (Total Cost of Ownership-Analyse) und eine Betrachtung unterschiedlicher Antriebsarten über die gesamte Produkt-Lebensdauer (Lifecycle-Analyse).

(Forts.)

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