Wien/Innsbruck (OTS) – Anlässlich des Weltflüchtlingstages weist SOS-Kinderdorf einmal mehr auf das millionenfache Leid von Kindern auf der Flucht hin. Laut UNHCR sind weltweit rund 65 Millionen Menschen auf der Flucht, die Hälfte davon Kinder. Sie erleben schreckliche Dinge, sind physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt und durch ihre Fluchterfahrungen oft schwer traumatisiert. „Die von der Weltgemeinschaft ratifizierten Kinderrechte bleiben oft nur Absichtserklärung auf dem Papier und werden täglich überall auf der Welt verletzt“, betont SOS-Kinderdorf-Geschäftsführer Christian Moser.
Seit 2015 hat das Thema Flucht und Migration in Europa Schlagzeilen und heftige politische Diskussionen ausgelöst. Innerhalb der Länder der Europäischen Union ist keine gemeinsame Linie und Position in Sicht, um die Herausforderung gemeinsam zu bewältigen.
80 Prozent aller Flüchtlinge weltweit sind außerhalb Europas auf der Flucht. Allein durch den Krieg in Syrien sind das über fünf Millionen Kinder. Jemen ist durch die kriegerischen Auseinandersetzungen wieder ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt und steht laut UNO vor einer der größten humanitären Katastrophen der Gegenwart: Drei Viertel der Bevölkerung sind auf Hilfe angewiesen. In Myanmar sind mehr als eine Million Menschen ins benachbarte Bangladesch geflohen. Krieg und Gewalt, Dürre und Hunger treiben in Afrika Millionen Menschen in die Nachbarländer, um nur einige Brennpunkte zu nennen.
SOS-Kinderdorf Hilfsprogramme für Kinder auf der Flucht
aktuell in 23 Ländern
SOS-Kinderdorf ist in 135 Ländern tätig und kann in Krisen- und Katastrophengebieten durch langjährige Präsenz, gute bestehende Infrastruktur und regionale Netzwerke lokal rasch nachbarschaftliche Nothilfe leisten. Längerfristige Nothilfeprogramme für Flüchtlinge laufen derzeit in 23 Ländern. Kinder stehen dabei immer im Fokus: Sie brauchen besonderen Schutz, neben der nötigen Grundversorgung und medizinischen Betreuung vor allem kindgerechte Angebote, spezielle psychologische Hilfen sowie Zugang zu Schule und Bildung. SOS-Kinderdorf hat dafür eigene „Interim care Centers“ (kindgerechte Übergangsunterkünfte) und „Child friendly spaces“ (kindgerechte Schutzzonen) entwickelt, wo Kinder umfassend betreut und versorgt werden, sich vom Stress der Flucht erholen und einfach wieder Kind sein können.
140.000 Euro aus Österreich für Hilfsprojekte für Kinderflüchtlinge in Griechenland
SOS-Kinderdorf ist in Griechenland seit 1975 aktiv. Trotz großer eigener Probleme im Land durch die Wirtschaftskrise hat SOS-Kinderdorf Griechenland seit 2015 sein Engagement für Kinder auf der Flucht verstärkt. Aktuell wird in Athen eine neue Einrichtung für unbegleitete minderjährige Mädchen eröffnet. Auf der Insel Lesbos betreibt SOS-Kinderdorf ein „child friendly space“ für Flüchtlingskinder. Der Leiter von SOS-Kinderdorf in Griechenland George Protopapas erzählt von einem Mädchen, das in Serres an die SOS-Tür klopfte. „Sie war schwanger. Da gibt es nicht viel zu überlegen. Sollen sie und ihr Kind sterben oder eine weitere Ware für Menschenhändler werden? Wir dürfen unsere Menschlichkeit nie verlieren und angesichts erdrückender Gesamtzahlen nie das Leid des einzelnen Kindes aus den Augen verlieren“, appelliert Protopapas an die Menschen um Mitgefühl, Menschlichkeit und Unterstützung.
Es braucht die Hilfe vor Ort und Hilfe hier in Österreich!
SOS-Kinderdorf hat 2015 angesichts der dramatischen Entwicklung sein Engagement für Kinder auf der Flucht auch in Österreich ausgeweitet und 200 neue Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geschaffen. „Kindgerechte Plätze“, wie SOS-Kinderdorf-Geschäftsführer Christian Moser betont. „Kleine Einheiten statt Massenquartiere, mit ausgebildeten PädagogInnen statt Security Teams und umfassender altersgerechter Betreuung statt bloßer Verwahrung“. Aktuell betreut SOS-Kinderdorf in seinen Wohngemeinschaften österreichweit knapp 300 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Wir wollen auch ein Zeichen der Solidarität setzen und unterstützen auch Hilfsprogramme für Flüchtlingskinder vor Ort. Das haben wir in Syrien gemacht, in den von Dürre und Hunger schwer getroffenen Ländern Ostafrikas und aktuell in Griechenland, wo wir für die Arbeit unserer KollegInnen für Kinder auf der Flucht 140.000 Euro bereitstellen . Wir können das nur dank der Spenden vieler Freundinnen und Freunde sowie Partner von SOS-Kinderdorf in Österreich. Dafür sage ich einmal mehr DANKE und bitte weiterhin um ihre wertvolle Unterstützung.
„Kinderrechte sind nicht teil- und nicht verhandelbar!“ fordert Christian Moser gleiche Rechte und gleiche Chancen für alle Kinder. „Kind bleibt Kind, egal wo es geboren ist oder gerade lebt. „Jedes Kind, hat das Recht auf besonderen Schutz, das Recht auf Bildung, das Recht auf Gesundheit, auf Stabilität, einfach kurz gesagt das Recht auf „Kind sein in einer kindgerechten Welt“.
Mehr Infos: www.sos-kinderdorf.at
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online: www.sos-kinderdorf.at
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