Wien (OTS) – „Dass eine Interessenvertretung ihre Mitglieder zu wichtigen Themen befragt, ist legitim und durchaus begrüßenswert. Bei einer sachlich und parteipolitisch unabhängig geführten Diskussion über die Herausforderungen der Arbeitswelt wäre aber mehr notwendig gewesen, als Suggestivfragen zu stellen, die lediglich dazu dienen sollen, bekannte Positionierungen der Arbeitnehmerorganisationen abzunicken um den Status Quo zu erhalten“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, am heutigen Freitag anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse der AK- und ÖGB-Initiative „Wie soll Arbeit?“. Sinnvoll und wichtig wäre es gewesen, sich als Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der Frage zu beschäftigen, was für Maßnahmen gesetzt werden müssen, um qualitativ hochwertige Arbeitsplätze in Österreich zu sichern, zu stärken und zu schaffen. Denn wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen sind die Voraussetzung für die Arbeit der Zukunft, „die kein Wünsch-Dir-Was-Konzert“ sein könne.
Einmal mehr stellte der IV-Generalsekretär angesichts der Fehlinformationen von AK und ÖGB klar: „Die vorgeschlagene, dringend notwendige faire Modernisierung der Arbeitszeit bedeutet nicht, dass jeden Tag 12 Stunden gearbeitet werden soll. Es soll lediglich möglich sein in Ausnahmefällen statt bisher zwei, maximal vier Überstunden an einzelnen Tagen arbeiten zu können und dies bei Erhalt aller Zuschläge.“
Kritisch sieht die Industrie zudem ständige Forderungen nach möglichst hohen und harten Strafen für Unternehmen. Außer Zweifel stehe, dass Gesetzesübertretungen geahndet werden müssen. „Nicht nachvollziehbar ist es aber, so hart zu strafen, dass im Endeffekt Unternehmen und Arbeitsplätze wegen einzelner Vergehen bedroht sind. Bereits jetzt sind die Strafen für Betriebe in Österreich bei Lohn-und Sozialdumping empfindlich höher als in anderen EU-Ländern“, so Neumayer, der insgesamt forderte: „Der ständige Versuch, einen Keil zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu treiben, ist eine Politik aus grauer Vorzeit, widerspricht der gut gelebten Praxis in den Unternehmen in Österreich und kann auch nicht im Interesse der Beschäftigten sein. In der Wirtschaft der Zukunft sitzen Arbeitnehmer und Arbeitgeber in einem Boot.“
Sinnvoll sei, dass – auch bei einer Pflichtmitgliedschaftsorganisation – überprüft werde, welche Leistungen für die Mitglieder wichtig sind. Mutig wäre es aber gewesen, objektiv nachzufragen, ob die Mitglieder die Höhe der AK-Umlage als gerechtfertigt empfinden oder ob eine Reduktion der Mittel notwendig ist. „Die Verweigerung jeglicher Veränderung spricht nicht für eine moderne, zukunftsgerichtete Organisation, die die Probleme der Zeit erkennt und konstruktive Lösungen dafür erarbeitet“, so Neumayer abschließend.
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