Österreich (OTS) – Seit vier Jahren sitzt der aus der Krim stammende ukrainische Filmemacher Oleg Senzow, alleinerziehender Vater von zwei Kindern, in russischer Haft. Er hatte die russische Annexion nicht anerkannt und wurde deshalb zu einem Terroristen erklärt.
Sein Urteil: 20 Jahre strenge Lagerhaft. Seine „Schuld“: angeblich plante er, ein Lenin-Denkmal auf der Krim zu sprengen. Und da er einen Leni-Riefenstahl-Film in seiner Kollektion hatte, wurde er auch der faschistischen Propaganda bezichtigt.
Seit etwa einem Jahr ist Senzow im nördlichsten Gefängnis Russlands. Seit über zwei Wochen befindet er sich im Hungerstreik. Er fordert die Freilassung von politischen Gefangenen aus der Ukraine.
Zahlreiche Filmschaffende aus der ganzen Welt, darunter Agnieszska Holland, Krzyzstof Zanussi, Johny Depp und Alexander Sokurow, riefen Wladimir Putin auf, Oleg Senzow freizulassen. Auch die Österreichische Filmakademie schloss sich der Forderung an.
Die Causa Senzow ist für Österreich eine einmalige Gelegenheit, sich als humanistischer europäischer Staat als Vermittler für das Leben eines einzelnen Menschen einzusetzen. Der Arbeitsbesuch Putins am 5. Juni in Wien wäre eine gute Gelegenheit dafür.
Olegs 12-jähriger autistischer Sohn leidet – der Vater war alles für ihn. Seine 15-jährige Tochter braucht ihren Vater mehr denn je. Seine betagte Mutter fragt sich, ob sie noch lange genug lebt, um Oleg wieder zu sehen. Hier ist eine menschliche Lösung gefordert.
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