NEOS Wieden: Stadt Wien lässt bei Winterhur-Gebäude die Hosen runter

Wien (OTS) – Endlich liegt der Vertrag zwischen Stadt Wien und der Zürich Versicherung auf dem Tisch – und ist ein Lehrstück für völlig fehlendes Verhandlungsgeschick, urteilt Henrike Brandstötter, Klubobfrau von NEOS auf der Wieden. „Wir NEOS haben von Anfang gefordert, dass das Gebäude von der Karlskirche abrücken muss und die Öffentlichkeit vom Flächenzuwachs der Zürich Versicherung profitiert“, betont Brandstötter. „In unserer Stellungnahme haben wir dezidiert festgehalten, dass die Erdgeschoßzone teilweise für die Öffentlichkeit geöffnet wird und überdies eine Toilette untergebracht werden soll, die ebenfalls öffentlich benutzt werden kann. Darüber hinaus sollte der Vorplatz gemeinsam mit der Bevölkerung neu gestaltet werden. Davon ist nun im Vertrag nichts zu lesen!“

Ganz im Gegenteil: Die Zürich Versicherung erhält nun bis zu 2.500 m² zusätzliche Geschoßfläche. Das entspricht einem Zuwachs von ca. 45 Prozent. „Einem Unternehmen ist es nicht vorzuwerfen, dass es in seinem Sinne verhandelt. Die Stadt Wien, allen voran Stadträtin Maria Vassilakou, hat aber den Auftrag im Sinne der Wienerinnen und Wiener ordentlich zu verhandeln“, ärgert sich auch NEOS Wien Stadtplanungssprecher Stefan Gara.

Und es kommt noch schlimmer: In der Grundbenutzungsvereinbarung zwischen Stadt Wien und Zürich Versicherung wurden dem Unternehmen auch 1.455 m² öffentlicher Grund überlassen. Die Gegenleistung ist ein sechstelliger Betrag. „Für knapp über 830.000 Euro, die die Versicherung zur Platzgestaltung zuschießen muss, erhält sie die Fläche vor dem Gebäude. Weitere Details sind wie immer nicht bekannt, denn die Stadt hat bisher die Grundbenutzungsvereinbarung gut in der Schublade verräumt. „Das ist Privatisierung von öffentlichem Raum und bringt der Bevölkerung exakt gar keinen Mehrwert!“, ist Brandstötter empört, die die umgehende Offenlegung der Vereinbarung fordert.

„Die Intransparenz bei städtebaulichen Verträgen muss endlich ein Ende haben!“, schließt Gara.