Wien (OTS) – „Lang anhaltende Trockenheit und ungewöhnlich hohe Temperaturen haben im heurigen Frühjahr Äckern und Wäldern arg zugesetzt: wahre Schädlingsinvasionen vernichteten allein über 10.000 ha Rüben, Borkenkäfer zerstören weite Waldgebiete im gesamten Bundesgebiet. Die Bundesregierung hat die Notlage der betroffenen Bauern erkannt und heute mit einem Hilfspaket reagiert. Mit diesen Maßnahmen wird für die bäuerlichen Betriebe einerseits die Risikovorsorge erleichtert, andererseits jenen geholfen, die die von der Borkenkäferplage geschädigten Bäume rasch aus dem Wald bringen müssen, um weitere Käferattacken zu verhindern“, zeigte sich LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger erfreut über das heute im Ministerrat beschlossene Maßnahmenpaket für die Land- und Forstwirtschaft.
Versicherungssteuer senken
„Es ist ein Gebot der Stunde, dass immer mehr Landwirte aktive Risikovorsorge betreiben, indem sie sich gegen zunehmende Wetterrisiken versichern. Mit einer einheitlichen und gesenkten Versicherungssteuer auf alle agrarischen Elementarversicherungen setzt die Politik nun einen Anreiz für mehr Eigenvorsorge der Bäuerinnen und Bauern. Denn es ist deutlich gerechter, die Versicherungssteuer auf Basis der Versicherungssumme als auf die Prämie einzuheben. Prämien können unterschiedlich sein; je höher das Risiko, desto höher die Prämie. Deshalb zahlen derzeit gerade jene Betriebe, die wegen des höchsten Wetterrisikos ohnehin die höchsten Prämien haben, auch die höchsten Steuern. Das wird nun abgestellt“, erklärte Moosbrugger.
Hilfe für Forstwirte und Tierhalter
„Schon im Vorjahr richteten Borkenkäfer gewaltige Schäden an: Über 3,5 Mio. Festmeter Schadholz waren die Folge. Das überaus warme und trockene Frühjahr hat zu einer extremen Schädlingsvermehrung und so zu enormen Schäden in den Wäldern geführt. Waldbauern, die vom Käfer befallene Bäume aus ihrem Bestand entfernen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden, dürfen dieses Holz nun auf landwirtschaftlichen Nutzflächen abseits der Wälder lagern, ohne dadurch Beihilfen zu verlieren. Diese administrative Hilfe kommt gerade jenen zugute, die ohnedies mit spürbaren wirtschaftlichen Einbußen rechnen müssen“, so Moosbrugger weiter. Darüber hinaus begrüßte der LK-Präsident den Beschluss, sogenannte Biodiversitätsflächen als Futterbasis für die Tierhalter freizugeben. Denn für deren Tiere wurde wegen der anhaltenden Trockenheit bereits das Futter knapp: „Jedes weitere Zuwarten hätte die Qualität des Futters verschlechtert.“
Geplant: Steuerlicher Risikoausgleich
„Wetterkapriolen und Marktschwankungen nehmen zu, das Einkommen der Bäuerinnen und Bauern unterliegt daher immer größeren Schwankungen. Ein steuerlicher Risikoausgleich, mit dem die Möglichkeit geschaffen wird, das Einkommen über mehrere Jahre für die Besteuerung zu glätten, ist eine notwendige Antwort auf die negativen Folgen stark schwankender Einkommen bei gleichbleibenden Kosten. Diese im Regierungsprogramm fixierte Maßnahme wird unter der Federführung des Finanzministeriums geprüft und vorbereitet“, so Moosbrugger abschließend. (Schluss)
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