Wien (OTS) – „Kein junger Mensch, der jetzt eine überbetriebliche Lehrausbildung absolviert, wird schneller eine reguläre Lehrstelle finden, nur weil man ihm Geld wegnimmt. Hier wird der Sparstift eindeutig an der falschen Stelle angesetzt“, so PRO-GE Vorsitzender Rainer Wimmer zu den Plänen des AMS, ab 1. September 2018 für alle über 18 Jahre die Ausbildungsbeihilfe in den ersten zwei Lehrjahren von 753 auf 325,80 Euro monatlich zu kürzen. Vielmehr bestehe die Gefahr, dass die jungen Menschen die Ausbildung abbrechen und schlecht bezahlte Jobs annehmen. „Angesichts der guten Konjunktur und des damit verbundenen Fachkräftemangels wäre es viel sinnvoller, jede Maßnahme zu unterstützen, die dazu beiträgt, dass die Zahl der ungelernten Arbeitskräfte reduziert wird“, betont Wimmer.
Der Jugendvorsitzende der PRO-GE, Josef Rehberger, ergänzt:
„Viele Betriebe haben sich in den vergangenen Jahren aus der Lehrausbildung zurückgezogen. Die ÜBA ist daher notwendig, um die in Teilen Österreichs vorhandene Lücke zu schließen.“ Die PRO-GE Jugend schließt sich der Forderung der Österreichischen Gewerkschaftsjugend nach einer Fachkräftemilliarde an. Alle Betriebe, die ausbilden könnten, es aber nicht tun, sollten in einen Ausbildungsfonds einzahlen. Mit dem Geld sollen dann jene Unternehmen gefördert werden, die eine qualitativ hochwertige Lehrausbildung anbieten. „Diese Maßnahme würde sicher stärker dazu beitragen, den Lehrstellenmarkt zu beleben, als Einsparungen auf dem Rücken der Jugendlichen“, sagt der Jugendvorsitzende.
Insgesamt zeige sich, dass der schwarz-blaue Kurs der sozialen Kälte gnadenlos weitergefahren werde. „Zuerst hat es mit der Abschaffung der Aktion 20.000 die älteren Arbeitslosen getroffen, jetzt muss die Jugend unter den Kürzungen leiden. Was kommt als nächstes?“, so Wimmer und Rehberger. Die Regierung spalte mit solchen Maßnahmen die Gesellschaft, all jene, die es bereits schwer haben, werden noch weiter an den Rand gedrängt. (Schluss)
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