AK Kärnten: Unverständnis über Kürzungen

Klagenfurt (OTS) – AK-Präsident Günther Goach sieht in der überbetrieblichen Ausbildung ein „Erfolgsmodell, das seinesgleichen sucht und nicht nur erhalten, sondern forciert werden muss.“ Der Facharbeitermangel sei in Kärnten ein großes Thema, die Steigerung der Attraktivität der Lehre ein absolutes Muss. „Gegen gerichtete Maßnahmen sind bildungspolitisch und wirtschaftlich ein massiver Schaden“, reüssiert Goach. In Kärnten sind rund 150 Lehrlinge betroffen, die Kürzung beträgt 56,7 Prozent.

Unverständnis erntet die schwarz-blaue Regierung mit ihren Plänen, das Ausbildungsgeld für volljährige Lehrlinge in der überbetrieblichen Lehre um die Hälfte zu kürzen: „Die überbetriebliche Lehre ist eine wesentliche Säule bei der Facharbeiterausbildung, die dringender gefragt ist denn je“, begründet Kärntens AK-Präsident Günther Goach und erklärt: „Es gibt schlichtweg nicht genügend Betriebe, die ausbilden – die Fachkräfte werden aber benötigt. Mit der überbetrieblichen Ausbildung stärken wir die Wirtschaft und bieten exzellente und nachhaltige Ausbildungen, die am Arbeitsmarkt stark gefragt sind.“ Die Zahl der Auszubildenden, die ihre Ausbildung erst nach Ende des 18. Lebensjahres beginnen, steigt kontinuierlich, bestätigt AK-Lehrlingsexperte Christoph Appé: „Die Kürzung des Ausbildungsgeldes trifft genau jenen Personenkreis, der am Lehrstellenmarkt benachteiligt ist. Diese Zielgruppe muss auch weiterhin besonders gefördert und unterstützt werden, um für die Zukunft gerüstet zu sein.“

Die geplanten Kürzungen des Ausbildungsgeldes um 56,7 Prozent bedeuten einen Schritt in die falsche Richtung, kritisiert der AK-Präsident: „Der hohe Facharbeitermangel macht es wichtiger denn je, die Lehre als solide, praxis- und zukunftsorientierte Ausbildung attraktiv zu gestalten.“ Er verweist auf das Erfolgsprojekt der gps-Lehrwerkstätte in Villach, das nach gemeinsamen Anstrengungen der Sozialpartner, der Stadt Villach, des Landes Kärnten und des Bundes 2014 eröffnet wurde und als eines der modernsten Ausbildungszentren Österreichs gilt: „Auf 2.500 modern ausgestatteten Quadratmetern werden bis zu 72 Lehrlinge in vier Lehrjahren in Zukunftsberufen wie Elektrotechnik und Mechatronik ausgebildet. Ein erfolgreicher Weg, der weiter beschritten werden muss. Er bedeutet ein Gewinn für die jungen Menschen und die heimische Wirtschaft.“

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