Wien (OTS) – Laut Medienberichten fehlen den heimischen Gemüseanbaubetrieben in den nächsten Wochen hunderte ErntehelferInnen. Der Grund für den Personalengpass sei die allgemeine gute wirtschaftliche Konjunktur und vor allem die höheren Löhne im Nachbarland Deutschland. Die meist aus Osteuropa stammenden landwirtschaftlichen Saisonarbeitskräfte würden nun einen Bogen um Österreich machen, klagen Vertreter der Anbaubetriebe.
„In Österreich liegt der niedrigste Mindestlohn für ErntehelferInnen zwar unter den Verdienstmöglichkeiten in Deutschland, aber es ist den Betrieben nicht verboten auch höhere Löhne zu zahlen. Dies wäre der deutlich bessere Weg als bis zur Ukraine nach Arbeitskräften zu suchen, die um wenig Geld arbeiten müssen“, betont Peter Schleinbach, Bundessekretär der Gewerkschaft PRO-GE.
Statt zu jammern, sollten die Betriebe gemeinsam die Arbeitsbedingungen für Saisonarbeitskräfte verbessern. Dazu gehöre neben höheren Löhnen aber auch die strikte Bekämpfung von „schwarzen Schafen“ unter den Bauern, kritisiert Schleinbach und verweist auf die immer wieder auftauchenden Fälle von Ausbeutung:
„ErntehelferInnen berichten immer wieder von bis zu 80-Stunden-Wochen, Dumpinglöhnen von drei Euro pro Stunde, unbezahlten Überstunden oder menschenunwürdigen Unterkünften. Solch ausbeuterische und illegale Praktiken gehören endlich abgestellt, sie sind das eigentliche Problem für den Mangel an ErntehelferInnen.“
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