SOS Mitmensch: FPÖ muss Funktionäre ausschließen, die mit „Aula“ kooperieren

Wien (OTS) – SOS Mitmensch fordert die FPÖ-Parteiführung auf, endlich eine klare Abgrenzung zu den antisemitischen, rassistischen und neonazinahen Kreisen rund um die rechtsextreme „Aula“ vorzunehmen. Worthülsen und Lippenbekenntnisse seien nicht ausreichend, so die Menschenrechtsorganisation, die den Ausschluss von FPÖ-Funktionären, die mit der „Aula“ kooperieren, fordert.

„Seitdem er FPÖ-Obmann wurde, ist Heinz-Christian Strache jedes Jahr meist mehrfach in der antisemitischen, rassistischen und neonazinahen „Aula“ aufgetreten. Nachdem die „Aula“ im Jahr 2015 KZ-Überlebende beschimpfte, hat die FPÖ unter Strache ihre „Aula“-Auftritte sogar noch verstärkt. Bis heute kam dazu von Strache kein einziges Wort des Bedauerns und Bereuens. Und bis heute hat er keinerlei Konsequenzen gegenüber FPÖ-Funktionären, die mit der „Aula“ kooperieren, gezogen“, kritisiert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

Pollak betont, dass es zu begrüßen wäre, sollte es nun unter dem Druck der Regierungsbeteiligung zu einem Bruch der FPÖ-Parteiführung mit der antisemitischen, rassistischen und neonazinahen „Aula“ kommen. Doch dazu müssten klare Handlungen gesetzt werden. Wer mit der „Aula“ oder ihren Trägerverbänden kooperiert, wie es etwa der steirische FPÖ-Landtagspräsident Gerhard Kurzmann erst kürzlich wieder mit einem Beitrag in dem rechtsextremen Magazin gemacht hat, müsse konsequent aus der Partei ausgeschlossen werden, fordert Pollak.

Fakten: FPÖ-Obmann Strache hat der antisemitischen, rassistischen und neonazinahen „Aula“ seit 2008 acht Interviews gegeben, zuletzt im April 2017. Er hat zwei Beiträge verfasst (darunter 2014 einen Leitartikel). Er hat der „Aula“ ein Gratulationsschreiben geschickt und darin von „unserer Aula“ gesprochen. Er ist in mehr als einem Dutzend FPÖ-Inseraten in der „Aula“ aufgetreten, er hat antisemitische „Aula“-Schreiber hofiert und sich bis zuletzt unwidersprochen regelmäßig am Cover und im Blattinneren bejubeln lassen. Insgesamt sind in den vergangenen zehn Jahren fast 50 FPÖ-Politiker, darunter nahezu die gesamte FPÖ-Parteiführung, in Beiträgen und Interviews in der „Aula“ aufgetreten. Gleichzeitig sind in dem Magazin Neonazis und Holocaustleugner mit rassistischen und antisemitischen Beiträgen aufgetreten, KZ-Überlebende wurden beschimpft und Nazigrößen verherrlicht. Darüber hinaus wurden von Seiten der FPÖ in den vergangenen zehn Jahren mindestens 130 Inserate in dem neonazinahen Magazin geschalten. Das belegt eine [Erhebung]
(https://www.ots.at/redirect/Erhebung), die von SOS Mitmensch für die
Jahre 2008 bis 2017 durchgeführt wurde.

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