Kocevar: Von Neuregelung der Arbeitszeit müssen beide Seiten etwas haben

St. Pölten (OTS) – „Die Arbeitswelt und damit auch die Bedürfnisse der ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen verändern sich. Aber es kann nicht sein, dass bei einer Neuregelung nur die ArbeitgeberInnen profitieren, da müssen beide Seiten etwas davon haben“, erklärt SPÖ NÖ Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar zu heutigen Aussagen von VP-Ebner: „Die Sozialpartner und Gewerkschaften sollen bei den Vereinbarungen zum Zwölf-Stunden-Tag zurückgedrängt werden. Und das wird die ArbeitnehmerInnen viel Verhandlungsmacht, Freizeit und Geld kosten.“

„Es macht den Eindruck, dass die Wahlkampf-Großspender des türkisen Bundeskanzlers nun ihre Gegenleistung bekommen – mit Beihilfe der schwarzen VP in Niederösterreich. Die Rechnung dafür zahlen die ArbeitnehmerInnen“ , sagt Kocevar. Wenn die VPNÖ behaupte, dass mit einem Zwölf-Stunden-Arbeitstag die Kinderbetreuung vereinfacht würde, dann zeugt das davon, dass die ÖVP in einer Blase lebe, in der Kinder von ErzieherInnen betreut würden oder in privaten Einrichtungen untergebracht seien, erklärt der SPÖ NÖ Landesgeschäftsführer: „Die Realität ist eine andere. Großeltern und Eltern sind berufstätig und Nachmittagsbetreuung kostet viel Geld. Dazu kommt, dass es vielerorts gar nicht möglich ist, die Kinder über eine so lange Zeit betreuen zu lassen.“

Kocevar weist auch auf Aussagen von Wirtschaftsministerin Schramböck zur Forderung nach der Zumutbarkeit von zweieinhalb Stunden für den täglichen Arbeitsweg hin. „In Kombination mit dem Zwölf-Stunden-Tag bringt das für die ArbeitnehmerInnen massive Einschränkungen der Erholungszeit und stellt Eltern mit Betreuungspflichten vor Herausforderungen, die nicht zu bewältigen sind. Wie soll das denn gehen, Herr Ebner?“

Die ÖVP agiere gegen die Interessen der ArbeitnehmerInnen – sei es mit der von Schwarz-Blau beschlossenen Abschaffung der Initiative 20.000 für ältere Arbeitslose, mit der Kürzung der AMS-Förderung oder eben mit der Aushebelung der Gewerkschaften und Sozialpartner bei der Einführung des Zwölf-Stunden-Tages, erklärt Kocevar: „Die Regierung ist dabei, alles, was jemals für ArbeitnehmerInnen erreicht wurde, zu zerschlagen – die Gewinner schwarz-blauer Politik sind große Konzerne und Wohlhabende. Deshalb werden wir weiterhin Ungerechtigkeiten der unsozialen Kürzungspolitik aufzeigen: Unser Ziel ist, die Beschäftigungschancen von ArbeitnehmerInnen zu erhalten und Arbeitslose besser zu unterstützen. Mit einer aktiven Arbeitsförderungspolitik, die auf gute und individuelle Angebote setzt und mit einer Stärkung von Weiterbildung und Qualifizierung. Wir wollen Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanzieren und Langzeitarbeitslosen mit einem sozialen Arbeitsmarkt neue Perspektiven eröffnen und nicht in die Armut treiben.“

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