KURIER: Spur führt von der Causa BVT zur Liederbuchaffäre um Udo Landbauer

Wien (OTS) – Bereits 2015 gab es im Verfassungsschutz laut einem Bericht in der KURIER-Samstagsausgabe Gespräche über Ermittlungen gegen deutschnationale Burschenschaften. „Umso erstaunter war ich, als kurz vor der Wahl die Causa Landbauer aufgepoppt ist“, sagt ein BVT-Abteilungsleiter. Er ist einer jener vier Hauptbelastungszeugen in der Causa. Bisher waren die Einvernahmeprotokolle eine streng geheime Verschlusssache, aber durch eine parlamentarische Anfrage der Neos-Sicherheitssprecherin Stephanie Krisper werden nun brisante Details dieser Aussagen zutage gefördert.

In den gesamten Zeugeneinvernahmen ist nirgends von einer Gefahr für Leib und Leben der Zeugen die Rede. Genau diese Tatsache war aber die Rechtfertigung für die „Gefahr im Verzug“ für die nächtliche Bestätigung der Hausdurchsuchungsbefehle vor der Razzia am 28. Februar. Eine Zeugin gibt dabei an, dass sie sich nicht freiwillig gemeldet habe, sondern von Herbert Kickls Kabinettsmitarbeiter Udo Lett zur Einvernahme gebracht worden sei. „Dr. Lett hat mir einfach gesagt, dass ich heute hier herkommen soll. Ich weiß allerdings noch nicht genau warum.“, gibt sie an. Kickl hatte zuletzt im Parlament erklärt, dass die Zeugen um Begleitung des Kabinettsmitarbeiters ersucht hatten.

In den Befragungen ist laut KURIER auch von möglichen Ermittlungen des Verfassungsschutzes gegen die Burschenschaften die Rede. Ob und in welcher Form diese stattgefunden haben, will Krisper nun von Innenminister Kickl wissen. Ein bemerkenswertes Detail ist jedenfalls, dass genau an jenem Tag als über ein zweites bei einer Burschenschaft entdecktes Liederbuch in den Medien berichtet wird, Generalsekretär Peter Goldgruber die vier Zeugen telefonisch der Korruptionsstaatsanwaltschaft anbietet.

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