„matinee“: Dokus über Wachauer Marille und Kepler, Galilei und Co.

Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 6. Mai 2018, folgt um 9.05 Uhr in ORF 2 zunächst dem „Duft der Marille“ in die Weltkulturerbe-Region Wachau und begibt sich dann in der Dokumentation „Wenn die Sonne still steht“ (9.30 Uhr) auf die Spur der begnadeten Wissenschafter Johannes Kepler und Galileo Galilei, zeigt die beiden weltberühmten Gelehrten in all ihrer Menschlichkeit und hinterfragt deren Forschungs- und Handlungsmotive. Auf „Die Kulturwoche“ (10.30 Uhr) mit Berichten und Tipps zum aktuellen kulturellen Geschehen folgt abschließend eine Ausgabe der nostalgischen Kurzreihe und führt als „Ausflug ins Gestern“ (10.50 Uhr) in den Wiener Prater der 1960er Jahre. Clarissa Stadler begleitet durch den Vormittag.

„Der Duft der Marille – die sonnige Frucht der Wachau“ (9.05 Uhr)

Rund 100.000 Marillenbäume prägen die Landschaft des Weltkulturerbes Wachau – nicht nur zur Zeit der beeindruckenden Marillenblüte im April, die immer Zehntausende Besucherinnen und Besucher anlockt. Marietheres van Veens Film bietet viel Wissenswertes über die Früchte, die ein Markenzeichen für die Region sind: der Name „Wachauer Marille“ ist eine durch die EU geschützte Ursprungsbezeichnung. Er darf nur für Marillen verwendet werden, die aus einem exakt definierten Anbaugebiet beiderseits der Donau stammen. Der Name „Aprikose“, wie die Marille außerhalb Österreichs, Bayerns und Südtirols genannt wird, leitet sich vom lateinischen „Praecos“ ab, das so viel bedeutet wie „frühreif“.

„Wenn die Sonne still steht – Kepler, Galilei und der Himmel“ (9.30 Uhr)

Vor mehr als vier Jahrhunderten öffnete Galileo Galilei mit einem Teleskop das Fenster zum Himmel. Johannes Kepler veröffentlichte 1609 seine „Astronomia Nova“ und beschrieb damit unser Sonnensystem neu. Kepler und Galilei: Jeder für sich ein Himmelsstürmer, während auf der Erde der Dreißigjährige Krieg tobte. Der erhaltene Briefwechsel zwischen dem Protestanten Kepler und dem Katholiken Galilei, die einander nie persönlich trafen, begann in den 1590er Jahren und wurde 1610 vonseiten Galileis abgebrochen. Dieser hatte sich im Lauf der Beziehung nicht immer kollegial verhalten. Kepler erfuhr sogar, dass Galilei einige seiner Entdeckungen als dessen eigene ausgegeben hatte. Trotzdem sah er in Galilei einen Gleichgesinnten, mit dem er sich hätte austauschen wollen, Galilei in Kepler aber einen Rivalen, der seinen eigenen Ruhm schmälern hätte können.

Basierend auf der Korrespondenz zeigt die Dokumentation von Christian Riehs und Wolfgang Peschl die weltberühmten Gelehrten in all ihrer Menschlichkeit: Waren ihre Handlungen ausschließlich von reiner Vernunft bestimmt, oder waren auch Eigensinn, Eitelkeit, Angst, Zaudern und Gier nach Ruhm und Ansehen mit im Spiel? Und Eifersucht auf den Erfolg des anderen? Zwei Gelehrte, zwei Freunde, zwei Rivalen: eine Parallelgeschichte aus einer Zeit, die noch keine Trennung kannte zwischen Wissenschaft, Religion und Kunst. Der Film bietet Informationen, die nicht unbedingt in Geschichtsbüchern stehen, die aber gerade deshalb die Geschichte so spannend machen.

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