- 32 Prozent der Österreicher machen fünf Praktika oder mehr – v.a. Steirer, Kärntner und Oberösterreicher
- 69 Prozent der Praktika werden im ausgewählten Berufsfeld absolviert
- Bei zwei Drittel der Befragten waren eines oder mehrere der absolvierten Praktika bezahlt
- Welche Bewerbungs-Tipps geben die Personal-Profis? Was sind die größten No-Gos?
Kurz bevor die nächste Praktikumssaison startet, hat die Job-Plattform willhaben mehr als 3.500 Personen zu ihren Erfahrungen mit Ferialjobs und Pflichtpraktika befragt. Sieben von zehn der Befragten waren zum Zeitpunkt der Umfrage berufstätig. Fast jeder Zweite (45 %) hatte mehrere Praktika absolviert, jeder Fünfte (19,4 %) zumindest eines. Die große Mehrheit (75,5 %) ist überzeugt, dass es sinnvoll war. Komplementär zu dieser Erhebung wurden Iris-Sabine Bergmann, Head of Talent Acquisition & Development des Bundesrechenzentrums, und Ulrike Mikovits vom Team Recruiting & Employer Branding bei der Raiffeisen Bank International von willhaben um Tipps rund um Praktika gebeten.
„Knapp sieben von zehn der Befragten hatten ihr Praktikum in jenen Bereichen absolviert, in denen sie später einmal arbeiten möchten bzw. in denen sie mittlerweile tätig sind. Das zeigt, wie entscheidend Praktika für die Berufsorientierung und schließlich auch für den Berufseinstieg sind. Damit junge Menschen bei der Auswahl ihrer Praktika gut beraten sind bzw. sich auf eine Bewerbung vernünftig vorbereiten können, schaffen wir Transparenz und geben dabei auch gerne ein paar nützliche Tipps von Brancheninsidern weiter“, kommentiert Markus Zink, Head of Jobs & Karriere bei willhaben, die Ergebnisse.
Positive Erfahrungen überwiegen
Die große Mehrheit der Befragten (75,5 %) ist überzeugt, dass die Praxiserfahrung, die sie im Rahmen von Ferialjobs gesammelt haben, wertvoll für sie war bzw. sein wird. Besonders positiv werden Praktika von Kärntnern (81,0 %) und Oberösterreichern (80,4 %) wahrgenommen. In Vorarlberg stimmten nahezu alle Befragten dieser Sichtweise zu.
Den Berufseinstieg meistern
Ein hoher Anteil an Praktika wird freiwillig und auch ohne direkten Bezug zur Ausbildung gemacht (41 %). Trotzdem passt das Praktikum mit der Zeit zum Berufswunsch – aufgrund von Pflichtpraktika (57%), aber auch einfach aus Interesse (30%) (Anm. Merhfachantwort). Rund 69 Prozent der Befragten geben an, ihre Praktika in jenen Bereichen gemacht zu haben, in denen sie heute tätig sind bzw. künftig tätig sein möchten. Es nützt also sowohl zur Berufsorientierung als auch dem Berufseinstieg.
Drei bis vier Praktika sind die Norm
Rund 32 Prozent der befragten Österreicher haben gleich fünf Praktika oder mehr auf ihrem Lebenslauf stehen, darunter viele Kärntner (37,0 %) und Oberösterreicher (31,3 %). Regionale Spitzenreiter bei der Absolvierung von besonders vielen Praktika waren allerdings die Steirer (37,8 %). Ansonsten sind österreichweit drei bis vier Praktika eher die Norm (47%).
Damit es sich lohnt
Bei Praktika geht es primär um nicht-monetäre Werte. Ein Praktikum kann helfen, eine informierte Entscheidung über den weiteren Ausbildungsweg zu treffen oder den nötigen Raum bieten, erlerntes Wissen im Praxisfall anzuwenden. Das steht immer im Vordergrund. Trotzdem haben rund 24 Prozent der Umfrage-Teilnehmer zumindest ein Praktikum gemacht, bei dem sie auch Geld für ihre Arbeit erhielten. Bei weiteren rund 42 Prozent war das sogar öfters der Fall. Dabei hatten Männer insgesamt mehr Erfahrung mit bezahlten Praktika als Frauen (69,5% vs. 63,1%).
TIPPS der Profis
Folgende Tipps geben Ulrike Mikovits (Raiffeisen Bank International) und Iris-Sabine Bergmann (Bundesrechenzentrum)
Da die meisten Praktika im März und September vergeben werden, ist es ratsam sich bereits im November und Dezember bzw. Mai und Juni zu bewerben. „Damit Bewerber den passenden Positionen zugeordnet werden können, brauchen große Unternehmen zwei bis drei Monate Vorlaufzeit“, erklärt Ulrike Mikovits, Recruiting & Employer Branding bei der Raiffeisen Bank International, die im Jahr rund 100 Praktikumsstellen vergibt. „Man sollte sich also möglichst frühzeitig über die jeweiligen Fristen informieren ebenso wie es essentiell ist, sich mit dem auseinanderzusetzen, was das Unternehmen macht oder wer der richtige Ansprechpartner für sein Bewerbungsschreiben ist“, ergänzt Iris-Sabine Bergmann, Head of Talent Acquisition & Development, vom Bundesrechenzentrum Österreich.
Dos
- Strukturierter und übersichtlicher Lebenslauf
- Mut zu Neuem im Bewerbungsschreiben
- Gründliche Recherche: Was macht das Unternehmen? Welcher
Bereich interessiert mich und was kann ich dort einbringen? An wen adressiere ich das Anschreiben? - Pünktlich und gut vorbereitet zum Bewerbungsgespräch erscheinen
- Immer höflich bleiben
& Don‘ts
- Keine oder nicht ersichtliche Kontaktdaten in den Bewerbungsunterlagen
- Fehlendes oder falsches Anschreiben
- Unvorbereitet in ein Bewerbungsgespräch gehen
- Übertreiben oder Unwahrheiten erzählen
- Fristen und Termine nicht einhalten
- Desinteresse zeigen
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