„Orientierung“: 200 Jahre Karl Marx – Religion als „Seufzer der bedrängten Kreatur“?

Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 29. April 2018, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

200 Jahre Karl Marx: Religion als „Seufzer der bedrängten Kreatur“?

Wien gedenkt seiner – im Karl-Marx-Hof – mit einer Ausstellung über Marx’ Wien-Aufenthalt während der Revolution 1848. Auch Trier, die Geburtsstadt von Karl Marx, will sich der Wirkungsmächtigkeit des wortgewaltigen Philosophen, geboren am 5. Mai 1818, nicht entziehen:
Hier plakatiert man gleich „Wir sind Marx“ und gedenkt mit mehreren Ausstellungen des Revolutionärs und Religionskritikers („Religion ist das Opium des Volks“). Viel ist über Marx bekannt, etwa, dass er das „Kommunistische Manifest“ – zusammen mit Friedrich Engels – verfasst hat und der Autor von „Das Kapital“ ist. Auch, dass sich die untergegangene Sowjetunion auf ihn berufen hat und die Volksrepublik China das immer noch tut. Aber wer weiß schon, dass Marx aus einer angesehenen Rabbiner-Familie stammte? Dass sein Werk sich auch aus der Religionskritik entwickelte? Oder, dass Marx als evangelischer Christ getauft wurde? Die „Orientierung“ hat sich auf die Spuren von Karl Marx begeben – in dessen Geburtsstadt Trier – und mit dem Philosophen Hans Schelkshorn von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien sowie dem Philosophen Konrad Paul Liessmann gesprochen. Bericht: Klaus Ther.
„Universum History“ zeigt in Peter Hartls Dokumentation „Karl Marx und der Klassenkampf“ am Freitag, dem 27. April, um 22.35 Uhr in ORF 2 jenen Karl Marx, der Weltgeschichte schrieb, auch als Privatmann und Familienvater.

Der „rote Kaplan“: Arbeiterpriester Franz Sieder im Einsatz

Im Jänner hat er seinen 80. Geburtstag gefeiert: der niederösterreichische Pfarrer Franz Sieder. Auch wenn er schon in Pension ist, feiert er nach wie vor Gottesdienste in mehreren Gemeinden. Und auch eines seiner Hauptanliegen – „Brückenbauer“ zwischen Kirche und Arbeitswelt zu sein – pflegt er weiterhin mit viel Engagement. Regelmäßig besucht er Betriebe in der Region um Amstetten, wo er auch zu Hause ist. „Ich will in den Fabriken nicht missionieren“, sagt Franz Sieder. „Ich will den Arbeitern und den Lehrlingen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Ich möchte ihnen mit meiner Erfahrung auch helfen.“ Vor zehn Jahren hat Franz Sieder selbst in sieben verschiedenen Betrieben jeweils einen Monat lang gearbeitet, um zu erfahren, wie es ist, z. B. acht bis zehn Stunden täglich am Fließband zu arbeiten. Aus seiner politischen Haltung hat Pfarrer Franz Sieder dabei nie ein Geheimnis gemacht: „Mein Herz schlägt links“ ist denn auch der Titel eines Buchs, das Sieder im vergangenen Jahr veröffentlicht hat. Bericht: Zoran Dobric.

Skandal der Skandale: Gegen Negativ-Klischees über das Christentum

„Taugt das Christentum noch als geistiges Fundament Europas und was ist dran an all den Skandalen des Christentums?“ Diese Fragen stellt der Theologe, Mediziner und Bestsellerautor Manfred Lütz in seinem jüngsten Buch „Der Skandal der Skandale – Die geheime Geschichte des Christentums“. Basierend auf Erkenntnissen des Kirchenhistorikers Arnold Angenendt und dessen 800-Seiten-Werk „Toleranz und Gewalt – Das Christentum zwischen Bibel und Schwert“ – erschienen vor rund zehn Jahren – entwirft Lütz eine „Verteidigungsschrift für die katholische Kirche“. Diese Kirche nämlich sei immer wieder Opfer von Lügen, Halbwahrheiten und Vorurteilen geworden. Vieles sei hier richtigzustellen, Wichtiges zu ergänzen oder in Erinnerung zu rufen. „Das Christentum hat die Internationalität erfunden“, so der Autor anlässlich eines Wienbesuchs. Aber auch Mitleid und Toleranz seien christliche Errungenschaften, formuliert Lütz. Und als es um die Befreiung von christlichen Sklaven ging, habe sich der katholische Trinitarierorden höchste Verdienste erworben. Eine zentrale Intention des Autors: „Christen sollen sich nicht für ihr Christentum schämen.“ Doch das provokante Buch bleibt nicht ohne Widerspruch. Zitat aus einer von einigen kritischen Rezensionen: „Affirmationsgeschichte des Christentums“, „dürftige Apologetik“. Bericht: Marcus Marschalek, Dorit Muzicant.

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